Wo setzt die Behandlung von Verbrennungen an?
Vor allem bei schweren Verbrennungen müssen in der Regel nicht nur Brandblasen behandelt werden. Eine Verbrennung hat je nach Ausmaß und Schweregrad auch weitere Konsequenzen für den Körper.
Bei fast jeder Verbrennung enteht zunächst einmal eine Brandwunde. Diese Wunde kann geschwollen und rot sein und an der Hautoberfläche liegen, aber auch tiefere Hautschichten betreffen. Bei tieferen Wunden kommt es zur Bildung einer Brandblase, zudem kann die Wunde, je nach Tiefenausdehnung, nur die Lederhaut betreffen oder sogar bis zur Unterhaut reichen. Die Tiefe und die Größe einer Wunde bestimmen darüber, ob diese schmerzhaft ist und ob die Verbrennung auf einfache Weise, zum Beispiel mit einer Salbe, oder auf komplizierte Weise, beispielsweise durch einen operativen Eingriff, behandelbar ist.
Tipp
Lassen Sie Wunden, die entzündet sind, stark schmerzen, tief in die Haut hineinreichen und größer als eine CD sind, unbedingt von einem Arzt behandeln.
Zudem bringt eine Brandwunde neben Schmerz auch eine weitere Unannehmlichkeit für den Körper mit sich. Nämlich das Risiko einer folgenschweren Infektion. Denn Brandwunden sind eine gute Eintrittspforte für Krankheitserreger, wie Bakterien oder Viren, und bieten ihnen einen hervorragenden Nährboden. Wird dieser Gefahr keine Bedeutung beigemessen, können sich über die Wunde eingedrungene Bakterien im ganzen Körper ausbreiten.
Darüber hinaus sollte bei der Behandlung von Verbrennungen beachtet werden, dass es bei großflächigen Verbrennungen zu einem hohen Flüssigkeitsverlust aus dem Gefäßsystem kommen kann. Denn über die verbrannte Haut kann unkontrolliert Wasser aus dem Körper austreten. Dadurch besteht die Gefahr eines Kreislaufzusammenbruchs.
Die beschriebenen Risiken, die eine Verbrennung mit sich bringen kann, machen deutlich, warum manche Verbrennungen unter Umständen nur in der Klinik behandelt werden können. Hinzu kommt zudem noch die Tatsache, dass bei einer sehr großflächigen Zerstörung der Haut oftmals einer Hauttransplantation notwendig ist.
Was sollten Sie als erstes bei einer Verbrennung tun?
Egal wie schwer die Verbrennung ist: Als erstes sollten Sie immer die Hitzequelle von der Haut entfernen. So vermeiden Sie, dass beispielweise brennende Kleidung eine noch tiefere Brandwunde verursacht.
Als zweite wichtige Behandlungsmaßnahme von Verbrennungen gilt es, den Zustand der verletzten Person zu überprüfen. Wenn Sie dabei feststellen, dass
- der Verletzte eine großflächige Brandwunde hat,
- über starke Schmerzen klagt oder
- eventuell bewusstlos ist, müssen Sie umgehend ärztliche Hilfe holen.
Handelt es sich jedoch um eine kleinere Verbrennung, ist es empfehlenswert, die Brandwunde am besten mit mäßig kaltem Leitungswasser zu kühlen und so bakterienfrei wie möglich zu halten, indem nie direkt in die Wunde gefasst wird. Bei der Behandlung zu Hause können Sie natürlich auch auf Salben, die bei Verbrennungen geeignet sind, und Hausmittel zurückgreifen.
Tipp: Kühlen Sie kleinere Verbrennungen
Kühlen Sie die Verbrennung für circa zehn Minuten unter fließendem, mäßig kaltem Wasser. Leitungswasser ist besonders gut geeignet, weil es wenig Keime enthält. Das Kühlen lindert den Schmerz und verhindert die weitere Wärmeausbreitung an der verbrannten Körperstelle.
Brandblasen zuhause behandeln
Eigentlich wollten Sie doch nur schnell den Kuchen aus dem Ofen holen und schon haben Sie sich eine Brandblase zugezogen. Brandblasen können im Alltag schnell entstehen, dennoch handelt es sich bei ihnen nicht um Verletzungen, die Sie auf die leichte Schulter nehmen sollten. Denn Brandblasen sind eine fantastische Eintrittspforte für Bakterien. Daher besteht bei einer falschen Behandlung ein hohes Infektionsrisiko. So behandeln Sie eine Brandblase korrekt:
- Im Regelfall sollten Sie die Brandblasen nicht aufstechen. Denn durch das Aufstechen besteht die Gefahr, dass Bakterien noch leichter eindringen können.
- Berühren Sie die Brandblase so wenig wie möglich.
- Decken Sie die Brandblase mit einer Mullkompresse trocken ab.
In manchen Fällen ist das Öffnen einer Brandblase jedoch sinnvoll. Besonders dann, wenn sich die Brandblase kurz vor dem Platzen befindet, das heißt, prall mit Flüssigkeit gefüllt ist, oder sie bereits infiziert ist. Infizierte Brandblasen erkennen Sie daran, dass die Rötung und Schwellung an den Wundrändern immer stärker wird und sich weiter ausbreiten. In diesem Fall sollte die Öffnung der Brandblase unter sterilen Bedingungen erfolgen – am besten durch einen Arzt.
Die verbrannte Haut benötigt Pflege
Nicht nur Sie persönlich, sondern auch Ihre Haut leidet, wenn sie sich verbrennt. Denn sie verliert durch eine Verbrennung die Fähigkeit, ihren Feuchtigkeits- und Fettgehalt selbst zu regulieren. Deshalb sollten Sie die neugebildete Haut, welche die Brandwunde verschließt, gut pflegen.
Salben, Cremes oder Hautlotionen helfen der Haut dabei, elastisch zu bleiben und sind daher empfehlenswert bei der Nachbehandlung von Verbrennungen. Gut geeignet sind Produkte mit dem Wirkstoff Cadinol. Dieser ist entzündungshemmend und antibakteriell. Zudem vermeiden Salben, dass Ihre Haut nach einer Verbrennung trocken, schuppig und rissig wird.
Sollte sich Ihre Brandwunde durch eine Narbe verschlossen haben, können Sie mithilfe der regelmäßigen Anwendung einer Narbensalbe dafür sorgen, dass der Juckreiz geringer wird und die Narbe blasser und somit unauffälliger aussieht.