Häufig gestellte Fragen zu Kopfschmerzen bei Kindern:


Sind Kopfschmerzen bei Kindern normal? 

Schon bei den ganz Kleinen sind Kopfschmerzen keine Seltenheit. Zum Glück sind sie jedoch meist unbedenklich und nur von kurzer Dauer.

Wann sind Kopfschmerzen bei Kindern gefährlich?

Aufhorchen sollten Eltern bei sehr starken oder langanhaltenden Kopfschmerzen. Diese gilt es von einem Kinderarzt abklären zu lassen – insbesondere, wenn weitere Symptome wie Schwindel, Übelkeit oder Sehstörungen hinzukommen. 

Warum bekommen Kinder Kopfschmerzen? 

Die Gründe von Kopfschmerzen bei Kindern sind sehr vielfältig. Oftmals spielen Stress (zum Beispiel in der Schule) oder Ängste eine Rolle. Aber auch Unverträglichkeiten gegen bestimmte Lebensmittel, Fehlsichtigkeit, Schlafmangel oder Reizüberflutung gelten als mögliche Ursachen. Zudem können die Kopfschmerzen auch mit anderen Erkrankungen (etwa einer Erkältung) einhergehen. 

Welche Medikamente dürfen Kinder bei Kopfschmerzen einnehmen?

Kopfschmerzen bei Kindern sollten möglichst ohne Tabletten behandelt werden. Bei stärkeren Schmerzen, die sich durch einfache Maßnahmen nicht lindern lassen, verschreibt der Arzt aber unter Umständen Schmerzmittel (vor allem Paracetamol oder Ibuprofen), die für die kleinen Patienten geeignet sind. 

Kopfschmerzen bei Kindern sind keine Seltenheit


Kopfschmerzen bei Kindern werden immer häufiger beobachtet. Schon im Vorschulalter klagen etwa 20 Prozent der Kleinen über Kopfweh, bis zum Ende der Grundschulzeit sind es sogar mehr als die Hälfte.1 Laut der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) machen bis zum 12. Lebensjahr sogar rund 90 Prozent der Kinder Erfahrungen mit Kopfschmerzen.2 Dabei sind Mädchen häufiger betroffen als Jungen.3

In den meisten Fällen leiden junge Patienten an sogenannten Spannungskopfschmerzen. Das sind dumpf-drückende Schmerzen, die sich wie ein zu enger Fahrradhelm anfühlen. Von Migräne sind etwa 12 Prozent betroffen.1   

Vor allem wenn Kopfschmerzen chronisch werden und länger anhalten, kann das die Lebensqualität von Kindern stark beeinträchtigen. Oft leidet dann nicht nur die schulische Leistung, sondern auch der Kontakt zu Gleichaltrigen.4 

Ursachen für Kopfschmerzen bei Kindern


Wenn Kinder oder Jugendliche an Kopfschmerzen leiden, kann das viele verschiedene Ursachen haben. Treten die Beschwerden im Rahmen einer anderen Erkrankung auf, beispielsweise einer Erkältung, sprechen Mediziner von „sekundären Kopfschmerzen“. Ist das nicht der Fall, ist von „primären Kopfschmerzen“ die Rede. 

Primäre Kopfschmerzen bei Kindern

Oftmals sind die Ursachen für Kopfschmerzen bei Kindern im Alltag zu finden. Zu den häufigen Auslösern gehören beispielsweise: 

  • zu wenig Schlaf 
  • Flüssigkeitsmangel 
  • Lärm, grelles Licht oder Hitze 
  • falsche Körperhaltung (zum Beispiel durch langes Sitzen vor dem PC) 
  • Unverträglichkeiten gegen bestimmte Lebensmittel oder Inhaltsstoffe 
  • psychische Belastungen, Stress oder Ängste 

Vor allem wenn bereits ein Elternteil unter Migräne leidet, sollte diese Kopfschmerzform in Betracht gezogen werden. Die Neigung zu Migräne ist angeboren. Jedoch sind es auch hier meist bestimmte Trigger (etwa Stress), die eine Attacke auslösen. 

Wenn Jugendliche über Kopfschmerzen klagen:

In der Pubertät kommen noch weitere Ursachen für Kopfschmerzen hinzu. Der Konsum von Alkohol oder Nikotin bei Partys, Zukunftsängste oder sehr viel Zeit vor dem Computer gelten beispielsweise als weitere Risikofaktoren für Kopfschmerzen. Zudem leiden jungen Frauen, aufgrund von Änderungen im Hormonhaushalt während der Periode, verstärkt an der sogenannten menstruellen Migräne.

Sekundäre Kopfschmerzen bei Kindern

Sekundäre Kopfschmerzen bei Kindernre Kopfschmerzen gehen mit anderen Ursachen einher. Dazu zählen beispielsweise: 

  • Infekte (beispielsweise eine Erkältung
  • Fehlsichtigkeit 
  • Nebenwirkungen von Medikamenten 
  • Erkrankungen der Augen oder Zähne 
  • selten Krebs oder Tumorerkrankungen 

In der Regel erfordern die Kopfschmerzen in diesen Fällen keine gesonderte Therapie. Vielmehr gilt es die zugrunde liegende Ursache zu identifizieren. Wird diese erfolgreich behandelt, verschwinden meist auch die Kopfschmerzen. 

Was hilft gegen Kopfschmerzen bei Kindern?


Leiden Kinder regelmäßig an Kopfschmerzen, sollten Eltern zunächst mögliche Auslöser ausmachen. Dabei helfen folgende Fragestellungen: 

  • Bekommt Ihr Kind genügend Schlaf? 
  • Klagt Ihr Kind vor allem nach dem Verzehr bestimmter Speisen über Kopfschmerzen? 
  • Ist Ihr Kind wenig aktiv und kaum an der frischen Luft? 
  • Hat Ihr Kind Sorgen oder Ängste? 
  • Fühlt sich Ihr Kind gestresst oder hat Probleme in der Schule? 

Bei stressbedingten Kopfschmerzen sorgen Sie am besten für ausreichende Ruhepausen. Zudem benötigt Ihr Kind besondere Aufmerksamkeit und Zuwendung. Sprechen Sie mit ihm über mögliche Ängste und Sorgen – oftmals lassen sich damit schon die Beschwerden lindern. Auch ein Kopfschmerztagebuch, das Sie gemeinsam mit Ihrem Kind führen, kann hilfreich sein, die Auslöser der Beschwerden zu identifizieren.

Tipps für schnelle Schmerzlinderung

„Aua – mein Kopf tut weh!“: Wenn es dem Kind schlecht geht, können Eltern auch folgende Maßnahmen zur Linderung ausprobieren:

  • Legen Sie ein kühles, feuchtes Tuch auf die Stirn, das wirkt sehr wohltuend.
  • Massieren Sie leicht Schläfen und Stirn des Kindes. Bei Kindern über 6 Jahre können Sie auch etwas Pfefferminzöl verwenden.5 Halten Sie jedoch großzügig Abstand zu den Augen, da die Gefahr von Reizungen besteht.
  • Gönnen Sie Ihrem Kind Schlaf. Das Vorlesen von Büchern hilft vielen Kindern besser einzuschlafen.
  • Gehen Sie zusammen spazieren. Auch Bewegung an der frischen Luft sorgt bei leichten Kopfschmerzen für Linderung.
  • Machen Sie Entspannungsübungen. Von Atemübungen, Fantasiereisen bis Yoga – es gibt viele kindgerechte und spielerische Mittel, mit denen Kinder zur Ruhe kommen.

Medikamente gegen Kopfschmerzen bei Kindern

Die meisten Schmerzmittel sind nur für Erwachsene zugelassen und von ihrer Zusammensetzung und Dosierung nicht für Kinder geeignet. Geben Sie Ihrem Nachwuchs daher keinesfalls einfach ein Kopfschmerz-Medikament, das Sie für sich gekauft haben. Dies kann sogar schädlich sein. Am besten ist es, Kinder grundsätzlich ohne Arzneimittel zu behandeln, gegebenenfalls verschreibt der Kinderarzt Ihnen Mittel gegen Kopfschmerzen (meist Ibuprofen oder Paracetamol), die für die Kleinen erlaubt sind.  

Kopfschmerzen bei Kindern: Wann zum Arzt?


Kopfschmerzen bei Kindern gehen in der Regel nach kurzer Zeit von allein wieder weg oder lassen sich mithilfe einfacher Maßnahmen lindern. In folgenden Fällen ist es aber dringend erforderlich, dass Sie die Kopfschmerzen von einem Kinderarzt abklären lassen: 

  • Die Kopfschmerzen dauern länger als 3 Tage an.1 
  • Ihr Kind hat über einen längeren Zeitraum von 3 Monaten immer wieder Kopfweh.1 
  • Die Schmerzen treten nach einem Sturz oder Schlag auf den Kopf auf und gehen mit Schwindel und/oder Sehstörungen einher. Dies sind Warnzeichen einer Gehirnerschütterung. 
  • Das Kind leidet an einer Erkältung und die Beschwerden sind vor allem hinter der Stirn oder den Wangenknochen lokalisiert. Es könnte sich um eine Stirnhöhlenentzündung oder Kieferhöhlenentzündung handeln, die ärztlich behandelt werden sollte. 
  • Das Kind entwickelt zusätzlich plötzlich hohes Fieber und klagt über Nackenschmerzen sowie eine erhöhte Empfindlichkeit gegen Licht und Geräusche. Dies sind möglicherweise Anzeichen einer Hirn- oder Hirnhautentzündung, die unbehandelt lebensbedrohlich sein können. 
  • Die Schmerzen treten einseitig auf und lassen eine Migräne beim Kind vermuten.  

Auch wenn der Arzt bereits Migräne- oder Spannungskopfschmerzen diagnostiziert hat: Nehmen die Beschwerden zu oder kommen neue Symptome (wie Fieber) hinzu, sollten Sie unbedingt noch einmal einen Mediziner aufsuchen. Er kann die bisherige Behandlung anpassen oder weitere Untersuchungen durchführen. 

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Miriam Müller Aufgewachsen in einer Familie aus Krankenschwestern und Journalisten, interessierte sich Miriam Müller bereits sehr früh für die Themen Medizin und Medien. Nach verschiedenen Praktika im journalistischen Bereich – unter anderem bei der Deutschen Welle in Washington D.C. – absolvierte sie erfolgreich ihr Masterstudium Kommunikationswissenschaft an der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg. Miriam Müller Medizinredakteurin und Kommunikationswissenschaftlerin kanyo® mehr erfahren
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