Kleine Bläschen – große Schmerzen: Aphthen und Eiterbläschen


Für Schmerzen im Mund sind oftmals Bläschen verantwortlich – zum Beispiel sogenannte Aphten. Hierbei handelt es sich um kleine, ovale, gelb-weißliche Erhebungen in der Schleimhaut der Wange, der Zunge, am Gaumen oder am Zahnfleisch. Warum die schmerzhaften Schleimhautschäden im Mund entstehen, ist nicht bekannt. Stress, ein geschwächtes Immunsystem oder auch der Genuss von Zitrusfrüchten könnten einen Einfluss haben. Oft verschwinden Aphthen von allein, ist das nicht der Fall, kann ein Besuch beim Arzt dennoch nötig werden. Der Mediziner verschreibt meist desinfizierende, entzündungshemmende und schmerzstillende Mundspülungen, Salben, Gele oder Tabletten.

Auch Eiterblasen führen beim Essen und Trinken oder bei Berührung mit der Zunge zu Schmerzen im Mund. Eiterblasen im Mund sind kleine abgekapselte Entzündungen in der Schleimhaut, die unterschiedlich groß sein können und entweder einzeln oder zu mehreren auftreten.

Fieberbläschen: Herpes im Mund


Ein unbeliebter Gast, der für gewöhnlich an der Lippe auftritt, kann auch im Mund entstehen: der Herpes. Tritt ein Herpes im Mund auf, spricht man von einem Fieberbläschen. Auslöser ist der Herpes-Simplex-Virus. Bei einem Herpes gilt Vorsicht, da der Virus sehr ansteckend ist. Zu küssen, sollten Sie daher auf nach der Infektion verschieben und die Stelle nicht mit den Händen berühren. Auch nach dem Abklingen des Fieberbläschens im Mund bleibt der Virus im Körper und kann erneut aktiviert werden. Es kommt vermutlich eher zu Bläschen, wenn das Immunsystem geschwächt ist oder bei starker Einwirkung von Sonnenlicht, zum Beispiel beim Skifahren.

Wo kann ein Herpes noch vorkommen?

Die kleinen, mit Flüssigkeit gefüllten Herpesbläschen können neben der Lippe und im Mund übrigens auch am Auge oder an der Nase ausbrechen und schmerzen.

„Aua, mein Mund tut weh“: Warum Kinder Schmerzen im Mund haben


Auch Kinder können Aphthen oder Eiterblasen im Mund bekommen. Klagt Ihr Sohn oder Ihre Tochter beim Essen oder Trinken über Schmerzen im Mund, kann aber auch die Hand-Fuß-Krankheit dahinterstecken. Die Erkrankung äußert sich durch kleine Bläschen im Mund sowie rötliche Flecken an Händen und Füßen, manchmal auch an Po, Knie und Ellenbogen. In der Regel verläuft die Infektion harmlos und ist nach einer Woche überstanden. Trotzdem sollte der Kinderarzt einen Blick auf den Hautausschlag werfen, um eine andere Ursache auszuschließen. Während der Infektion kann es Ihrem Kind Erleichterung verschaffen, kühlende Speisen wie Eis oder mit Eiswürfeln gekühlte Getränke zu sich zu nehmen. Außerdem verschreibt der Arzt eventuell Mittel gegen die Schmerzen, zum Beispiel in Form von Gelen, die auf den Ausschlag am Körper aufgetragen werden.

Schmerzen durch Entzündungen im Mund


Die Mundschleimhaut kann sich auch großflächiger entzünden. In diesem Fall ist der Mundinnenraum meist im Umfeld der Zähne gerötet und geschwollen. Hinweise auf eine Entzündung sind neben Schmerzen im Mund auch das Bluten des Zahnfleisches, zum Beispiel nach dem Zähneputzen. Eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, beispielsweise

  • von Hefepilzen oder anderen Erregern,
  • durch eine mangelnde Mundhygiene oder
  • einen trockenen Mund, was oft ältere Menschen betrifft.

Wird die Entzündung nicht angemessen behandelt, kann sie sich auf den ganzen Mundraum ausbreiten und eine Mundschleimhautentzündung (Stomatitis) auslösen, die brennende Schmerzen im Mund verursacht. Des Weiteren ist durch eine anhaltende Zahnfleischentzündung auch eine Infektion des Zahnhalteapparats (Parodontitis) möglich, welche die Lockerung der Zähne bis hin zum Zahnausfall zur Folge haben kann. Gehen Sie daher bei Verdacht auf eine Entzündung des Zahnfleisches rechtzeitig zum Zahnarzt.

Brennen im Mund


Wenn im Mundbereich Brennen auftritt, muss nicht zwangsläufig eine so schwere Ursache wie eine Mundschleimhautentzündung dahinterstecken. Manchmal ist auch nicht eindeutig auszumachen, woher das Brennen im Mund kommt. Oft können ältere Menschen ein Lied über die unangenehme Empfindung im Mund singen. Auch Frauen in oder nach den Wechseljahren sind häufig betroffen, ein möglicher Grund dafür könnte die Veränderung des Hormonspiegels sein.

Weitere Ursachen für Brennen im Mund sind

  • eine Allergie
  • schlechtsitzender Zahnersatz,
  • Karies oder
  • Nebenwirkungen durch Medikamente.

Das Gefühl wie Feuer im Mund geht oft mit Mundtrockenheit, Brennen der Zunge und Geschmacksstörungen einher. Ein Besuch beim Arzt kann Klarheit darüber geben, woher das Brennen im Mund kommt und was dagegen zu tun ist.

Schmerzen im Mund – was hilft?


Nicht nur zur Vorbeugung, auch in der Behandlung von Schmerzen im Mund ist die sorgfältige Mundhygiene das A und O. Denn durch die tägliche Reinigung mit Zahnbürste und Zahnseide werden bakterielle Beläge von Zähnen und Zahnfleisch entfernt und aus dem Mund gespült. Während einer akuten Entzündung und Schmerzen im Mund greifen Sie besser zu einer weichen Zahnbürste, damit sich die Wunden nicht verschlimmern.

Außerdem können Sie Ihre Mundpflege auch mit sogenannten Interdental-Bürsten zur Säuberung der Zahnzwischenräume sowie antibakterielle Mundspüllösungen und Salben ergänzen. Gegen das Brennen im Mund sollten Sie ausreichend trinken. Gut eignen sich zum Beispiel kalte Salbei- oder Lindenblütentees, diese Getränke können kühlen und so Schmerzen erträglicher machen, zudem ist Salbei leicht entzündungshemmend.

Verschwinden Bläschen, flächigere Entzündungen und Schmerzen im Mund nach einigen Tagen nicht von selbst, sollten Sie Ihrem Zahnarzt einen Besuch abstatten, der Medikamente oder Salben gegen die Entzündung verschreiben kann.

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