Ursachen der Stirnhöhlenentzündung


Ähnlich wie bei anderen Formen der Nasennebenhöhlenentzündung, entwickelt sich eine Stirnhöhlenentzündung aufgrund einer Belüftungsstörung der Stirnhöhle. Meistens geht der Erkrankung eine ausgiebige Erkältung mit starkem Schnupfen voraus. Schwellen die Schleimhäute in der Nase über längere Zeiträume an und verschließen die Ostien, kann das Sekret, das sich in den Stirnhöhlen bildet, nicht mehr abfließen. Der angestaute Schleim wird zum Nährboden für Bakterien. Die Belüftung der Stirnhöhlen kann aber auch aus anderen Gründen eingeschränkt sein, zum Beispiel durch gutartige Schleimhautwucherungen (Polypen), eine Verkrümmung der Nasenscheidewand oder dauerhaft angeschwollene Schleimhäute infolge einer Allergie.

Eine Stirnhöhlenentzündung kann isoliert auftreten, meistens bestehen jedoch parallel auch Entzündungen in benachbarten Nebenhöhlen, wie den Siebbeinzellen, den Kieferhöhlen oder der Keilbeinhöhle.

Mattigkeit, Riechstörungen & Co.: Symptome der Stirnhöhlenentzündung


Während sich die Stirnhöhlenentzündung hinsichtlich ihrer Ursachen kaum von anderen Arten der Nasennebenhöhlenentzündung unterscheidet, weist sie doch spezifische Symptome auf. Bei einer akuten Stirnhöhlenentzündung kommt es auf der betroffenen Seite innerhalb weniger Stunden zu starken, stechenden oder pochenden Kopfschmerzen im Stirnbereich und rund um das Auge. Die Beschwerden verstärken sich beim Vorbeugen.

Weitere Symptome einer akuten Stirnhöhlenentzündung sind:

  • schleimig-eitriger Nasenausfluss
  • Bindehautentzündung
  • Beeinträchtigung des Geruchssinns
  • Schmerzen beim Kauen
  • Gefühl von Mattigkeit und Abgeschlagenheit

Bei einer chronischen Stirnhöhlenentzündung sind die Symptome abgeschwächt. Hier gleichen die Kopfschmerzen einem dauerhaften Druckgefühl.

Dauer der Stirnhöhlenentzündung und Möglichkeiten der Behandlung


Eine akute Sinusitis frontalis klingt normalerweise innerhalb eines Monats ab. Bei schweren bakteriellen Infektionen kann sich die Heilung aber auch bis zu drei Monate hinziehen. Aufgrund der Gefahr, dass die Stirnhöhlenentzündung auf die Hirnhaut oder das Gehirn übergreift, ist es empfehlenswert, einen Arzt aufzusuchen, auch wenn die meisten infrage kommenden Medikamente rezeptfrei erhältlich sind.

Ziel der Behandlung ist es, die Belüftung der Stirnhöhlen baldmöglichst wiederherzustellen, damit der Schleim abfließen und die Entzündung heilen kann. Das lässt sich mit abschwellenden Nasensprays oder Nasentropfen erreichen, wobei Nasentropfen die wirkungsvollere Alternative bei einer Stirnhöhlenentzündung darstellen. Richtig angewendet, gelangen die abschwellenden Medikamente bis an den Eingang der Ostien, wo sie am dringendsten benötigt werden.

Tipp: Nasentropfen richtig anwenden

Zuerst sollten die Nasenwege durch sanftes Schnäuzen von Sekret befreit werden. Anschließend werden die Nasentropfen bei weit zurückgebeugtem Kopf in das Nasenloch geträufelt. Dabei durch die Nase einatmen. Sobald Sie die Nasentropfen im Rachenraum spüren, den Kopf ein bis zwei Minuten lang nach vorne beugen und ihn abwechselnd langsam nach links und rechts bewegen, damit sich die Wirkstoffe gleichmäßig im Nasenraum verteilen können. Um Verunreinigungen der Tropfpipette mit Keimen zu verhindern, das Saughütchen beim Herausziehen zusammengedrückt halten. Die entleerte Pipette mit klarem Wasser abspülen, bevor sie wieder ins Fläschchen gesteckt wird.

Zusätzlich lindern Tabletten mit abschwellenden und entzündungshemmenden Wirkstoffen sowie Schmerzmittel die Kopfschmerzen. Sind Bakterien der Auslöser der Stirnhöhlenentzündung, sind meist Antibiotika erforderlich.

Was, wenn die Stirnhöhlenentzündung nicht abklingt?


In seltenen Fällen sitzt der Schleim so fest in der Stirnhöhle, dass herkömmliche Medikamente nicht zum Behandlungserfolg führen. Dann entscheidet der Arzt, ob die Stirnhöhle operativ mit der sogenannten Beck-Bohrung geöffnet wird. Dafür wird unter der Augenbraue ein kleines Loch zur Stirnhöhle gebohrt, durch das Schleim und Eiter abgesaugt werden können. Die Operation wird mit örtlicher Betäubung oder unter Vollnarkose durchgeführt.

Über die Bohrung kann die Stirnhöhle je nach Krankheitsbild mit einer antibakteriellen Lösung gespült werden. Alternativ kann der Arzt  Tropfen verabreichen, die die Schleimhaut vor Ort zum Abschwellen bringen. Die Bohrung lässt auch die Einführung eines schmalen optischen Gerätes für eine Stirnhöhlenspiegelung zu, mit der sich der Arzt ein besseres Bild von der inneren Beschaffenheit der Stirnhöhle machen kann. Anschließend wird eine Drainage gelegt. Das ist ein kleines Röhrchen, durch das weiteres Sekret ablaufen kann. Die Drainage wird erst entfernt, wenn die Öffnung zwischen Stirnhöhle und Nasenhöhle wieder frei ist.

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Peggy Richter Peggy Richter ist ausgebildete Journalistin und schreibt seit 2015 regelmäßig für kanyo®. Sie arbeitet gern an rechercheintensiven Themen und hat Freude daran, die komplexen und zum Teil widersprüchlichen Informationen rund um die Gesundheit so aufzubereiten, dass sie auch für Laien verständlich sind. Peggy Richter Autorin kanyo® mehr erfahren