Nasensprays: Mittel gegen Symptome der Nebenhöhlenentzündung


Nasensprays werden direkt in die verstopfte Nase gesprüht und entfalten deshalb ihre Wirkung genau dort, wo sie gebraucht wird. Sie befreien die Nase innerhalb kurzer Zeit und lindern dadurch auch andere typische Symptome einer Sinusitis, zum Beispiel das Druckgefühl in Stirn und Wangen. Durch eine bessere Belüftung der Nebenhöhlen kann die Entzündung schneller abheilen und ein Ausbreiten der Nasennebenhöhlenentzündung in die Ohren, die Hirnhaut oder das Gehirn verhindert werden. Außerdem beugt eine schnelle Wiederherstellung der Nasenatmung durch Medikamente Folgeerkrankungen der Atemwege, wie Halsschmerzen und Bronchitis, vor.

Hinsichtlich ihrer Wirkstoffe werden Nasentropfen und -sprays in zwei Gruppen unterteilt:

  • Nasensprays mit Kochsalz und Meerwasser befeuchten und reinigen die Nasenschleimhäute. Sie bieten zwar nur eine eingeschränkte Wirkung bei einer stark verstopften Nase, aber da sie frei von Nebenwirkungen sind, können sie über einen längeren Zeitraum und auch bei Babys, Kindern und Schwangeren eingesetzt werden. Manche Meerwassernasensprays enthalten zusätzlich Dexpanthenol, das die Regeneration der Nasenschleimhaut fördert.
  • Chemisch-synthetische Nasensprays wirken dank Xylometazolin oder Oxymetazolin, welche die Blutgefäße in der Nasenschleimhaut verengen. Dadurch schwillt die Schleimhaut ab und die Gänge zwischen der Nase und den Nebenhöhlen öffnen sich wieder.

Aber Achtung: Chemisch abschwellende Nasensprays trocknen die Schleimhäute aus und sollten deshalb nicht länger als sieben Tage am Stück angewendet werden. Bei langfristiger Einnahme droht eine Abhängigkeit, der sogenannte „Rebound-Effekt“. Die Schleimhaut schwillt dann immer wieder an, sobald die Wirkung des Medikaments nachlässt.

Nasentropfen oder Nasenspray?

Nicht nur die Wirkstoffe selbst spielen eine Rolle, sondern auch, wie sie verabreicht werden. Nasensprays sind deutlich komfortabler in der Handhabung. Jedoch gelangen Nasentropfen, wenn sie richtig angewendet werden, tiefer in die Nasengänge und sind deshalb für die Behandlung einer Nasennebenhöhlenentzündung besser geeignet.

Medikamente bei Nasennebenhöhlenentzündnung zur Sekretlösung und Schmerzbehandlung


Eine Nasennebenhöhlenentzündung geht häufig mit Kopfschmerzen und Gesichtsschmerzen einher. Dagegen können klassische Schmerzmittel mit Wirkstoffen wie Acetylsalicylsäure, Paracetamol oder Ibuprofen helfen. Es gibt auch Medikamente, die schmerzstillende und sekretlösende Wirkstoffe kombinieren. Diese haben den Vorteil, dass sie nicht nur eine zeitlich begrenzte Erleichterung schaffen, sondern auch dabei unterstützen, den Auslöser für die Schmerzen zu beseitigen, nämlich die Schleimansammlung in den Nebenhöhlen.

Wissenswert: Pseudoephedrin

Ein Wirkstoff, der in Tabletten zum Einsatz kommt, ist Pseudoephedrin. Dieses Medikament aus der Gruppe der Sympathomimetika wirkt gefäßverengend und fördert dadurch ein Abschwellen der Schleimhaut und ein Abfließen des angesammelten Nasensekrets. Mögliche Nebenwirkungen sind Mundtrockenheit, Appetit- und Schlaflosigkeit sowie Herzklopfen. Wer bereits andere Medikamente einnimmt oder an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung leidet, sollte pseudoephedrinhaltige Tabletten nur nach Rücksprache mit einem Arzt einnehmen.

Alternativ gibt es besser verträgliche pflanzliche Mittel gegen Nebenhöhlenentzündung. Diese enthalten entzündungshemmende und schleimlösende Wirkstoffe aus der Natur. Dazu gehören unter anderem Eukalyptus, Ampfer, Schlüsselblume, Kamille und Eisenkraut.

Antibiotika gegen Nasennebenhöhlenentzündung einnehmen?


Bei chronischen oder sehr starken Beschwerden kann der Arzt Antibiotika verschreiben. Dieses hilft jedoch nur bei bakteriellen Erkrankungen. Bakterien sind meistens dann für eine Nasennebenhöhlenentzündung verantwortlich, wenn der Sekretfluss über einen längeren Zeitraum gehemmt ist. Deshalb werden Antibiotika nur bei einem chronischen Krankheitsverlauf empfohlen. Die Medikamente sind jedoch nicht für den dauerhaften Einsatz geeignet, weil sich die Krankheitserreger sonst anpassen und das Antibiotikum unwirksam werden lassen.

Um Beschwerden zu lindern und den Heilungsverlauf einer Nasennebenhöhlenentzündung zu unterstützen, empfiehlt es sich, Medikamente und bewährte Hausmittel zu kombinieren.

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Peggy Richter Peggy Richter ist ausgebildete Journalistin und schreibt seit 2015 regelmäßig für kanyo®. Sie arbeitet gern an rechercheintensiven Themen und hat Freude daran, die komplexen und zum Teil widersprüchlichen Informationen rund um die Gesundheit so aufzubereiten, dass sie auch für Laien verständlich sind. Peggy Richter Autorin kanyo® mehr erfahren