So ist der Rücken aufgebaut


Der menschliche Rücken erstreckt sich vom Hals bis zum Gesäß und setzt sich zusammen aus der knöchernen Wirbelsäule und einer Vielzahl wichtiger Muskelgruppen. In Kombination ermöglichen sie den aufrechten Stand und das Gehen. Eine Unterteilung kann folgendermaßen vorgenommen werden:

  • Oberer Rücken: Umfasst den Nacken und die halsnahe Partie der Schultern. Entspricht bei der Betrachtung der Wirbelsäule in etwa den sieben Halswirbeln (C1 bis C7).
  • Mittlerer Rücken: Beschreibt die Region der Schulterblätter bis hin zum Rippenbogen. Dieser Bereich liegt ungefähr auf Höhe der zwölf Brustwirbel (Th1 bis Th12).
  • Unterer Rücken: Bezieht sich auf die fünf Lendenwirbel (L1 bis L5), das Kreuz- und das Steißbein und kennzeichnet damit die Körperregion von unterhalb des Rippenbogens bis zum Becken.

Gerade im unteren Rückens entstehen besonders häufig Schmerzen. Doch wie kommt es dazu?

Wie Rückenschmerzen im unteren Rücken zustande kommen


Er ist der Wirbelsäulen-Anteil, der die gesamte Last des Oberkörpers trägt: der untere Rücken. Kein Wunder also, dass es hier besonders häufig zu Rückenschmerzen kommt. In vielen Fällen sind es muskuläre Verspannungen, die Schmerzen verursachen. Aber auch ein Verschleiß der knöchernen Strukturen oder beispielsweise der sogenannte Hexenschuss können schuld sein:

  • Verspannungen: Ursachen sind Fehlhaltungen, einseitige Belastungen, schwere körperliche Arbeit oder Bewegungsmangel. Wer beispielsweise eine schwere Tasche nur mit der linken Hand trägt, muss die Muskulatur der rechten Seite stärker aktivieren, um nicht umzufallen. Je länger die Anspannung (Kontraktion) anhält, desto schlechter wird die Muskulatur durchblutet. Es kommt zum Sauerstoffmangel im Muskelgewebe und der betroffene Bereich verhärtet sich schmerzhaft. In diesem Fall entstehen die Rückenschmerzen durch die Verspannung dann im unteren Rücken rechts.
  • Verschleiß: In der Wirbelsäule sind Verschleißerscheinungen (Arthrosen) oft ein Zeichen für zu lange anhaltende Belastung oder eine Fehlstellung der Knochen. Die knorpeligen Anteile der Gelenke sowie die Bandscheiben nutzen sich verstärkt ab und es kommt zu Entzündungen im Gelenk, die zu Schmerzen im unteren Rücken führen können.
  • Hexenschuss: Hierbei entsteht ein plötzlich auftretender heftiger Kreuzschmerz, der auf eine Zerrung der Muskulatur oder auch auf eine Blockade des Iliosakralgelenks zurückzuführen ist. Schuld daran ist oft eine ungünstige Körperhaltung oder eine hektische Bewegung, bei der die Muskulatur verkrampft oder die Gelenke sich „verhaken“. Ein Hexenschuss (Lumbago) sorgt für so starke Schmerzen im unteren Rücken, dass Betroffene oft über Tage hinweg nicht mehr in der Lage sind, sich aufzurichten. Das Gehen ist dann nur in gebückter Haltung möglich.

Rückenschmerzen — egal ob rechts, links oder mittig — können gerade im unteren Rücken jedoch auch ganz andere Ursachen haben. Dies liegt an der anatomischen Nähe zu inneren Organen wie dem Darm oder der Gebärmutter. Nicht selten kommt es beispielsweise bei Darmproblemen oder während der Menstruation zu Verspannungen, die bis in den Rücken ausstrahlen.

Der Ischias als Grund für Rückenschmerzen:

Der Ischiasnerv ist der dickste Nerv des menschlichen Körpers und verläuft vom Rückenmark der Lendenwirbelsäule über das Gesäß und das Bein bis in den Fuß. Ist dieser Nerv gereizt oder eingeengt (beispielsweise durch einen Bandscheibenvorfall), kommt es zu einer Entzündung. Diese führt wiederum zu starken Schmerzen im unteren Rücken, die über den Po bis in das Bein ausstrahlen können. Betroffene klagen zusätzlich oft über ein Taubheitsgefühl im Bein und eine stark eingeschränkte Belastbarkeit.

Hilfe bei Schmerzen im unteren Rücken


Die Behandlung der Schmerzen hängt ganz von ihrer Ursache ab. Der erste Ansprechpartner sollte in jedem Fall immer der Hausarzt oder Orthopäde sein. Er stellt die Diagnose und bespricht zusammen mit dem Patienten das weitere Vorgehen. Als Erste-Hilfe-Maßnahmen eignen sich in der Regel körperliche Ruhe, Schmerzmittel und Wärmeanwendungen. Letztere lösen muskuläre Verspannungen und verhindern weitere Fehlbelastungen. Angeraten sind beispielsweise Entspannungsbäder oder die Bestrahlung mit Infrarotlicht. Doch Vorsicht: Werden die Schmerzen im unteren Rücken durch Wärme stärker, sollten Sie die Behandlung abbrechen. In vielen Fällen besteht dann eine Entzündung, die sich durch die Anwendung verschlimmern kann.

Entspannung durch Rotlicht!

Rotlichtlampen arbeiten mit der sogenannten Infrarotstrahlung, deren Wärme bis in das Gewebe und zu den Gelenken vordringt. Dadurch entspannt sich die Muskulatur und die Durchblutung wird gefördert — das verringert den Schmerz. Wer beispielsweise an Rückenschmerzen im unteren Rücken rechts leidet, sollte sich mit der linken Hüfte seitlich auf eine weiche Unterlage (zum Beispiel eine Matratze) legen. Anschließend wird die Rotlichtlampe im Abstand von etwa 30 bis 50 Zentimetern von einer zweiten Person aufgestellt. Die schmerzende Körperpartie kann dann bis zu fünf Mal täglich für 10 bis 20 Minuten bestrahlt werden.1

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Jana Welsner Zellfunktionen, Organsysteme und Krankheitsbilder – schon lange bevor Jana Welsner ihre Leidenschaft für das Schreiben entdeckte, zog die Funktionsweise des menschlichen Körpers sie in ihren Bann. Nach einer Ausbildung zur Sanitätshelferin und dem Studium des vorklinischen Abschnitts der Humanmedizin entschloss sie sich, Interesse und Leidenschaft zu kombinieren. Seit 2017 arbeitet sie nun bei kanyo® und beschäftigt sich dabei täglich mit dem weiten und spannenden Feld der Gesundheitslehre und Heilkunde. Jana Welsner Medizinredakteurin und Lebensmitteltechnologin kanyo® mehr erfahren
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