Diagnose Grippe – so erfolgt die Behandlung


Die Grippe ist eine Krankheit, die manchmal nicht sofort zu erkennen ist. Dies liegt zu einem großen Teil daran, dass Erkrankungen der Atemwege Krankheitszeichen verursachen, die auch als Grippesymptome eingestuft werden können. Sie können zum Beispiel von Rhinoviren (Verursacher der Erkältung) oder humanen Metapneumoviren (Erreger der Bronchiolitis) ausgehen. Deshalb ist eine sichere Diagnose, zur richtigen Behandlung der Grippe, nur mithilfe des Labors möglich – beispielsweise durch eine Blutuntersuchung.

Die Behandlung der Grippe erfolgt überwiegend durch Medikamente, die darauf ausgelegt sind, die Symptome der Grippe zu mindern. Unter Umständen bekommen Grippeerkrankte jedoch auch Mittel verabreicht, die antiviral wirken. Das bedeutet, dass Präparate zum Einsatz kommen, die direkt das Grippevirus angreifen. Diese Behandlungsmöglichkeit wird dann in Erwägung gezogen, wenn bei einem Betroffenen, zum Beispiel durch eine Vorerkrankung oder Schwangerschaft, ein schwerer Verlauf der Krankheit erwartet wird.

Medikamente gegen die Grippe sollten so früh wie möglich verabreicht werden. Dies kann die Dauer der Krankheit verkürzen und die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Komplikationen kommt, reduzieren.

Das können Grippeerkrankte selbst tun:

Neben der zuverlässigen Einnahme der verschriebenen Medikamente gegen die Grippe, sollten Betroffene viel trinken und im Bett bleiben, um ihre Kräfte zu schonen.

Grippe-Medikamente: Welche helfen gegen die Viren?

Grippemedikamente, die antiviral wirken, werden hauptsächlich bei Betroffenen eingesetzt, die zu den Risikopatienten zählen. Doch wer zählt zu den Risikopatienten? Bei manchen Menschen ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass es zu einem schweren Verlauf der Grippe kommen kann. Dies gilt vor allem für Schwangere und Personen mit einer Immunschwäche oder Vorerkrankungen (wie Diabetes mellitus, Herz- oder Lungenerkrankungen). Zudem zählen auch Kinder unter zwei Jahren und Personen über 60 Jahre zur Risikogruppe.1 Grippepatienten, auf die das zutrifft, bekommen in der Regel eine antivirale Behandlung.

Damit das Risiko für Komplikationen so gering wie möglich gehalten werden kann, sollten Medikamente, die gegen das Grippevirus wirken, so schnell es geht verabreicht werden – im besten Fall 48 Stunden nach dem Erscheinen der ersten Grippesymptome. Bei einem schweren Verlauf der Grippe können gegen Viren wirkende Mittel auch später verabreicht werden – meist wird dann die Dosis erhöht.

Hauptsächlich setzen Ärzte sogenannte Neuraminidasehemmer ein. Diese Medikamente können dafür sorgen, dass neu gebildete Grippeviren nicht im Körper freigesetzt werden.

Medikamente für die symptomatische Behandlung der Grippe

Immer, wenn es möglich ist, wird die Grippe hauptsächlich symptomatisch behandelt. Das heißt, dass die Therapie darauf ausgerichtet ist, die Symptome der Grippe zu bekämpfen. Patienten, die zur Risikogruppe gehören oder einen schweren Krankheitsverlauf aufweisen, können allerdings nicht rein symptomatisch therapiert werden.

Mittel mit Wirkstoffen wie zum Beispiel Paracetamol, Acetylsalicylsäure (ASS) oder Ibuprofen werden bei der Grippebehandlung gegen

  • Gliederschmerzen,
  • Kopfschmerzen und
  • hohes Fieber eingesetzt.

Da Fieber bei der Krankheitsbekämpfung eigentlich gut für den Organismus ist, verabreichen viele Ärzte bei einer Grippe oftmals erst bei einer Körpertemperatur von über 39 Grad Celsius fiebersenkende Mittel. Denn eine solche Wärme ist in aller Regel extrem belastend für den Betroffenen. Generell fährt der Körper seine Temperatur nach oben, weil viele Zellen, die Krankheiten bekämpfen, bei einer wärmeren Köpertemperatur aktiver sind.

Grippebehandlung: Wann werden Antibiotika verabreicht?

Antibiotika können das Virus, das die Grippe auslöst, nicht bekämpfen. Dennoch kann es dazu kommen, dass sich Ärzte bei der Behandlung der Grippe dafür entscheiden, ein Antibiotikum zu verschreiben.

Wenn jemand an der Grippe leidet, ist der Körper besonders geschwächt, sodass Bakterien leichteres Spiel haben, den Organismus anzugreifen. Deshalb besteht immer die Gefahr, dass es zu einer zusätzlichen bakteriellen Infektion kommt – einer sogenannten Superinfektion. In diesem Fall macht es Sinn, bei der Behandlung der Grippe auch ein Antibiotikum einzusetzen; denn dieses wirkt gegen Bakterien.

Der Grippe vorbeugen: Was sollten Betroffene beachten?


Die Grippe ist eine Erkrankung, die sehr schnell von einem Menschen auf den anderen übertragen werden kann. Um dies zu vermeiden, sollten Betroffene die folgenden Punkte beachten:

  • In die Ellenbeuge niesen: Husten und Niesen sollte man in die Ellenbeuge und nicht in die Hand. Wenn sich Krankheitserreger in der Ellenbeuge und nicht auf der Hand befinden, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass sie in der Umgebung verbreitet werden.
  • Hygiene: Die Grippe ist eine sehr ansteckende Krankheit. Deshalb sollte besonders während der Grippesaison auf die Hygiene geachtet werden, beispielsweise in Form von häufigem Händewaschen oder dem desinfizieren der Hände.
  • Taschentücher hygienisch entsorgen: Sekret, Schleim und Co. sollten beim Husten oder Schnäuzen in einem Tuch landen. Darauf zu achten ist auch, dass diese nicht zu lange herumliegen und vor der Entsorgung gut – beispielsweise in einer Plastiktüte – verpackt werden.

Auch der Kontakt zu anderen Personen sollte auf ein Minimum reduziert werden. Für Menschen, die öfter in der Nähe eines Grippeinfizierten sind, besteht die Möglichkeit, ein antiviral wirkendes Medikament zur Vorbeugung gegen die Krankheit einzunehmen.

Was hilft noch gegen Grippe? Impfen als Mittel zur Vorbeugung der Grippe


Ein weiteres Mittel zur Vorbeugung der Grippe kann eine Impfung sein. Diese sollte möglichst vor Beginn der Grippesaison – am besten im Oktober oder November – verabreicht werden.

Die Wirksamkeit einer Impfung liegt, laut dem Robert-Koch-Institut, zwischen 40 und 60 Prozent.2 Menschen, die sich für eine Grippeimpfung interessieren, müssen in diesem Zusammenhang wissen, dass der Schutz erst zwei Wochen nach der Injektion vorhanden ist. Dies ist ein Grund dafür, weshalb es trotz Impfung zu einer Grippe kommen kann, die einer Behandlung bedarf. Zudem empfiehlt die Ständige Impfkommission, die Impfung jedes Jahr neu aufzufrischen, um Sicherheit zu gewähren.

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Regina Lopes Bombinho Brandt Aufgrund ihrer Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin kennt Regina Brandt Krankenhäuser auch hinter den Kulissen. Durch ihr Studium der Sprach- und Kommunikationswissenschaften vermischen sich bei kanyo® ihre Kenntnisse in Sachen Online-Redaktion, Medizin und Kommunikation. Regina Lopes Bombinho Brandt Medizinredakteurin und Kommunikationswissenschaftlerin kanyo® mehr erfahren
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