Symptom: Brennen im Hals


Manchmal fühlt es sich an wie ein Brennen, dann eher wie ein Kratzen und ein andermal tut es einfach nur richtig weh. Fest steht: All diese Beschwerden sind lästig. Folgen auf das Brennen im Hals Husten, und Heiserkeit, dann ist meist eine Erkältung im Anmarsch. Wieso das so ist, lässt sich einfach erklären: Da die Krankheitserreger (vor allem Rhino- und Coronaviren) zunächst die Schleimhäute von Mund und Nase besiedeln, erreichen sie so direkt die Atemwege in Rachen und Nase. Brennen im Hals und eine Schnupfennase treten also oft gemeinsam auf.

Corona ist nicht gleich Corona

Die Familie der Coronaviren, die in den 1960er Jahren erstmals entdeckt wurde, ist groß – sie können Vögel, Säugetiere, Nager und auch den Menschen befallen.1 So entstehen circa ein Drittel aller in der Regel normal verlaufenden Erkältungen durch diese Virenart.2 Das Ende 2019 erstmals identifizierte Coronavirus SARS-CoV-2 (Schweres Akutes Respiratorisches Syndrom Coronavirus-2) löst die durch die Weltgesundheitsorganisation als COVID-19 (Coronavirus Disease 2019) bezeichnete Erkrankung aus. Sie ist bei den meisten Betroffenen durch milde Erkältungssymptome gekennzeichnet – kann aber vor allem bei Menschen mit Vorerkrankungen oder älteren Personen einen schlimmeren Verlauf einnehmen. Aktuell liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts noch keine spezifische Behandlung gegen SARS-CoV2 vor.3

Ist man erkältet, äußern sich Halsschmerzen meist in Form folgender Symptome:

  • Brennen im Hals
  • Kratzen im Hals
  • Schmerzen beim Reden
  • eventuell Schluckbeschwerden
  • trockenes Gefühl, teilweise Heiserkeit
  • Rötungen im Rachen

Bei einer einfachen Erkältung treten diese Symptome gleichzeitig oder im Wechsel auf. Meist klingen die Beschwerden nach wenigen Tagen wieder ab.

Ein Brennen im Hals kann zudem eine Reaktion auf Reizstoffe – etwa Staub, Pollen, Schimmel, Haustierhaare und Staubmilben – sein oder auf eine Allergie hinweisen.

Fremdkörpergefühl: Der „Kloß im Hals“


Er drückt, er spannt, er nervt – dieser „Kloß im Hals“. Ein Fremdkörpergefühl im Hals zu haben, kann sehr unangenehm sein, vor allem wenn es über lange Zeit anhält. Was kann dahinterstecken?

  • Refluxkrankheit: Der Muskel zwischen Magen- und Speiseröhre schließt nicht richtig. So fließt der Mageninhalt, der bereits mit Magensäure versetzt ist, zurück in die Speiseröhre. Dabei reizt die Säure das Gewebe. Betroffene nehmen das als Sodbrennen oder auch als ständigen „Kloß im Hals“ war.
  • Trockene Schleimhäute: Die Schleimhäute sind vor allem im Winter oft nicht feucht genug. Das liegt unter anderem an der Heizungsluft, die den Rachenschleimhäuten ihre Feuchtigkeit entzieht. Sind diese im Nasen-Rachen-Raum erst einmal ausgetrocknet, erzeugen sie eine Spannung, die oft als Fremdkörpergefühl im Hals wahrgenommen wird.
  • Verspannungen: Treten Verspannungen vermehrt an Hals- und Schluckmuskulatur auf, etwa durch eine falsche Körperhaltung bei langem Sitzen oder durch Stress, so kann sich auch das wie ein Fremdkörper im Hals anfühlen.
  • Essen: Vor allem beim Verzehr von Fisch mit Gräten sowie Fleisch am Knochen kann es leicht passieren, dass etwas absplittert und sich im Hals verhakt. Seien Sie beim Verzehr also besonders vorsichtig.

In den meisten Fällen lassen sich die Schmerzen und der „Kloß im Hals“ recht einfach lindern. Lesen Sie mehr über mögliche Behandlungen.

Druck im Hals


Oft sind Erkältungsviren wie Rhino- oder Coronaviren Schuld an den Schmerzen im Hals. Manchmal sind aber auch Bakterien für eine Entzündung im Rachenbereich verantwortlich. Denn sind die Abwehrkräfte der Schleimhäute durch einen Erkältungsvirus geschwächt, ist es ein Leichtes für Bakterien wie Streptokokken, sich dort niederzulassen. Sie verstärken die bereits bestehenden Halsschmerzen: Das nehmen wir oft als unangenehmen Druck im Hals war. In Fachkreisen spricht man von einer bakteriellen Superinfektion. Wenn sich daraus Folgeerkrankungen wie beispielsweise eine Mandel- oder Kehlkopfentzündung entwickeln, müssen diese meist mit Antibiotika behandelt werden.

Wenn jeder Bissen zur Qual wird – starke Schluckbeschwerden


Abbeißen, kauen, hinunterschlucken – im Normalfall dauert das nur wenige Sekunden. Haben wir eine Erkältung mit starken Halsschmerzen, fällt uns das Schlucken aber sehr schwer. Im Regelfall sollte das beschwerdefreie Schlucken allerdings nach ein paar Tagen wieder funktionieren. Wenn nicht, dann kann eine Rachenentzündung (Pharyngitis) – verursacht durch Streptokokken – dahinterstecken. Neben starken Schluckbeschwerden sind folgende Symptome für eine Pharyngitis typisch:

Auch bei einer Mandel- oder Kehlkopfentzündung kann es durch das Anschwellen der betroffenen Stellen zu starken Schluckbeschwerden kommen.

Einseitige Halsschmerzen


Wenn Betroffene einseitige Halsschmerzen verspüren, kann es sich um einen Abszess im Hals handeln. Er entsteht zum Beispiel, wenn sich eine lokale Entzündung des Rachenraums in das umliegende Bindegewebe ausbreitet. Dadurch kann sich eine Eiteransammlung (Abszess) bilden und abkapseln. Der betroffene Bereich schwillt an, rötet sich und ist sehr schmerzhaft. Der Abszess kann zusätzlich zu einer Funktionseinschränkung des Halses führen. Im schlimmsten Fall können die Krankheisterreger, die sich im Abszess befinden, ins Blut gelangen, was dann zu einer Blutvergiftung führen würde.

Je nach Lage werden verschiedene Abszesse unterschieden.

  • Peritonsillarabszess: Der Abszess liegt im Bindegewebe der Mandeln.
  • Retrotonsillarabszess: Der Abszess hat sich hinter den Mandeln entwickelt.
  • Retropharyngealabszess: Der Abszess befindet sich hinter dem Rachen.

Vor allem bei einem Mandelabszess können sich einseitige Halsschmerzen oder Schluckbeschwerden, Stiche im Ohr und eine „kloßige Sprache" entwickeln. Zudem kann die Mundöffnung durch einen Abszess eingeschränkt sein. Wenn der Mandelabszess in die Mundhöhle oder den Rachen hineinragt, ist er teilweise auch gut sichtbar. Suchen Sie in jedem Fall einen Arzt auf, da der Abszess unter Einsatz von Antibiotika vom HNO-Arzt geöffnet werden muss. Oft müssen die betroffenen Mandeln zusätzlich noch entfernt werden.

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Romina Enz Medizinische Fragestellungen sowie die Biologie des Menschen zählten schon immer zu ihren Leidenschaften – ein Grund, weshalb die Biologin Romina Enz von 2017 bis 2021 bei kanyo® arbeitete. Die tägliche Auseinandersetzung mit aktuellen Themen der Medizin in Kombination mit der Texterstellung bieten ihr als medizinische Online-Redakteurin die optimale Mischung aus Naturwissenschaft und Kreativität. Romina Enz Medizinredakteurin und Biologin kanyo® mehr erfahren
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