Die Ursache entscheidet über die richtige Schmerztherapie für den Rücken


Je nach Ursache des Schmerzes im Bereich der Brustwirbel, kann die passende Therapie gefunden werden. Wenn der Schmerz im mittleren Rücken eine klare, körperliche Ursache hat, wird er als spezifischer Schmerz bezeichnet, der auch ursächlich behandelt werden muss. Bei unklarer Quelle handelt es sich um einen sogenannten unspezifischen Schmerz. Hier erfolgt in der Regel eine symptomatische Therapie, also eine Behandlung, die rein auf die Linderung der Symptome abzielt.

Diese Ursachen können Schmerzen im mittleren Rücken unter anderem haben:

  • Bandscheibenvorfall
  • Wirbelsäulenverkrümmung (Skoliose)
  • Entzündungen
  • Muskelverspannung

Ist eine Muskelverspannung die Ursache für die Beschwerden, kann die Schmerztherapie für den Rücken meist alleine mit Bewegung, Wärme und viel Geduld durchgeführt werden. Halten die Schmerzen jedoch an oder besteht beispielsweise der Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall, sollten Diagnose und Behandlung immer von einem Arzt durchgeführt werden.1

Was man bei Rückenschmerzen tun kann: Bewegung statt Schonhaltung


Obwohl Schmerzen im Bereich der Brustwirbel den Bewegungsapparat meist blockieren, ist genau Bewegung die beste Schmerztherapie für den Rücken. Wer seinen Körper in diesem Ernstfall schont, verursacht möglicherweise Fehlhaltungen und riskiert so die Entwicklung von chronischem Rückenschmerz.

Bei akutem Leiden sind zunächst leichte Übungen und Spaziergänge sinnvoll, um Verspannung und Schmerz entgegenzuwirken. Schonende Übungen für Wirbelsäule und Muskulatur helfen dabei, die Beweglichkeit langsam wiederzuerlangen. Geeignet sind dafür beispielsweise folgende Entspannungs- und Bewegungsarten:

  • Yoga (Kombination aus körperlichen Übungen, Atemtechnik und Meditation)
  • Rückenschule (beispielsweise unter Anleitung eines Physiotherapeuten)
  • Progressive Muskelentspannung (bewusstes Anspannen und Entspannen von Muskeln)
  • Pilates (Ganzkörpertraining zum Muskelaufbau)

Sobald sich die Beweglichkeit verbessert hat, sind rückenfreundliche Sportarten wie Walken oder Schwimmen geeignet, um Schmerzzuständen vorzubeugen und den Rücken beweglich zu halten.

Was noch gegen Rückenschmerzen hilft: Wärme


Wenn die Rückenschmerzen jede Bewegung zur Qual werden lassen, fragen sich viele Betroffene: Was kann man bei Rückenschmerzen selber tun? Tatsächlich trägt eine regelmäßige Behandlung mit Wärme zur Linderung der Beschwerden bei.

Wärme in Form von Rotlicht, Wärmflaschen, Wärmepflastern oder dem warmen Wasser einer Badewanne entspannt die Muskulatur und dämpft den Schmerz. Der Rücken sollte, sobald es zu Anzeichen einer Verspannung kommt, zudem grundsätzlich vor Zugluft und Unterkühlung geschützt werden. Die ideale Temperatur für die Behandlung mit Wärme liegt dabei bei 40 Grad Celsius.2

Kalte Schmerztherapie für den Rücken

Bei Rückenschmerzen in Folge einer Entzündung, kann auch Kälte eine lindernde Wirkung haben. Sie reduziert die Schmerzweiterleitung und sorgt dafür, dass sich die Blutgefäße zusammenziehen. Durch die geringere Durchblutung wird die Entzündungsreaktion abgeschwächt.

Ärztliche Behandlung bei Rückenschmerzenarzt


In den meisten Fällen können Rückenschmerzen selbst behandelt werden. Liegt jedoch ein Bandscheibenvorfall vor, muss sich der Betroffene unbedingt in ärztliche Behandlung begeben. Vor allem wenn Taubheitsgefühle, Lähmungserscheinungen, Inkontinenz oder ein Schwächegefühl hinzukommen, ist eine Abklärung durch den Arzt sehr wichtig.

Die Diagnose kann dabei anhand verschiedener Untersuchungsmethoden erfolgen:

  • Anamnese: Eine ausführliche Befragung zur Krankengeschichte durch den Arzt.
  • MRT (Magnetresonanztomografie): Darstellung von Knochen, Gewebe und Organen mit Hilfe von Magnetfeldern.
  • CT (Computertomografie): Erstellung eines dreidimensionalen Bildes vom Inneren des Körpers durch Röntgenstrahlen.
  • Röntgenaufnahme: Liefert ein zweidimensionales Bild von beispielsweise Knochen oder Organen.

Je nach Diagnose verschreibt der Arzt eine passende Schmerztherapie für den Rücken. Was dabei gegen die Rückenschmerzen hilft, ist je nach Fall individuell unterschiedlich. Diese Maßnahmen zur Heilung und zur Linderung der Beschwerden sind möglich:

  • Krankengymnastik, Rückenschule und Massagen
  • Akupunktur
  • Operationen bei Bandscheibenvorfällen
  • Transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) zur Behandlung von chronischem Rückenschmerz mit Hilfe von Reizstrom
  • Schmerzmittel, auch in Form von beispielsweise Spritzen

In einigen Fällen, zum Beispiel bei Skoliose, kann auch eine Korsettbehandlung mit Orthesen, Schienen und Lendengurten unterstützend wirken.

Nachsorge und Vorsorge als nachhaltige Schmerztherapie für den Rücken


Wenn die Schmerzen im mittleren Rücken erfolgreich behandelt wurden, setzt schnell eine große Erleichterung ein. Viele Betroffene führen ihr Leben am Arbeitsplatz und in der Freizeit dann genauso weiter, wie zuvor. Ein großer Fehler, denn die Ursachen für die Fehlbelastung sind häufig im Alltag zu finden: langes Sitzen, wenig Bewegung und ein unergonomischer Arbeitsplatz sind Gefahrenquellen für den Rücken.

Diese Vorsorgemaßnahmen sind die beste Behandlung, um einer neuen Schmerzattacke effektiv vorzubeugen:

  • Gewicht reduzieren (falls Übergewicht vorliegt), um Gelenke und Wirbelsäule dauerhaft zu entlasten
  • sportlich aktiv werden, z.B. Radfahren, Schwimmen, Wandern oder spezielle Rückenübungen
  • einen ergonomischen Arbeitsplatz mit höhenverstellbarem Tisch und hochwertigem Bürostuhl einrichten
  • möglichst wenig schwere Gegenstände tragen
  • beim Heben und Tragen die Knie beugen und den Rücken gerade lassen
  • Stress reduzieren um Anspannung in der Muskulatur zu vermeiden
  • einen ergonomischen Arbeitsplatz mit höhenverstellbarem Tisch und hochwertigem Bürostuhl einrichten
  • langes Sitzen in ein und derselben Position vermeiden


Tipps im Video: Richtig Sitzen am Arbeitsplatz

Mit ein wenig Achtsamkeit im Alltag kann jeder Mensch seinem Rücken etwas Gutes tun und künftigen Rückenproblemen dauerhaft vorbeugen. Und auch die Gelenke in Hüfte und Knien werden durch die richtige Lastverteilung und Bewegung geschont.

Hier erfahren Sie mehr:
Simone Karl Simone Karl ist freie Autorin und Medizinredakteurin. Sie hat Kommunikationsdesign studiert und sich unter anderem auf das Schreiben von medizinischen Artikeln und Sachtexten spezialisiert. Dabei ist ihr die Vermittlung spannender Themen rund um Körper und Gesundheit ebenso wichtig wie die gründliche Recherche. Simone Karl Autorin kanyo® mehr erfahren
Quellen anzeigen