Das Wichtigste auf einen Blick:
- Ursachen: Spannungskopfschmerzen, Migräne, Clusterkopfschmerzen, Stirnhöhlenentzündung, überlastete oder erkrankte Augen, Gürtelrose
- Warnsignale: neu oder plötzlich auftretende, sehr starke Schmerzen, Fieber, Nackensteife, Bewusstseinsstörungen (suchen Sie einen Arzt auf)
- Diagnose: Anamnesegespräch, körperliche und neurologische Untersuchung, MRT oder CT
- Behandlung: Hausmittel wie Wärme, frische Luft und Pfefferminzöl bei leichten Beschwerden; Medikamente bei stärkeren Schmerzen
- Vorbeugen: Regelmäßige Bewegung, Stressvermeidung, ausreichend Flüssigkeit und Schlaf, ergonomische Arbeitsumgebung, gesunder Lebensstil
Wodurch werden Stirnkopfschmerzen ausgelöst?
Bei Stirnkopfschmerzen handelt es sich nicht um eine eigenständige Erkrankung, sondern um ein Begleitsymptom verschiedener Ursachen:
- Spannungskopfschmerzen äußern sich meist in Form von leichten bis mittelstarken Beschwerden an beiden Seiten des Kopfes. Der Schmerz beginnt häufig im Hinterkopf sowie den Schläfen und breitet sich zur Stirn und manchmal auch bis hinter die Augen aus. Ebenso sind Beschwerden im Nacken typisch.
- Bei Menschen mit Migräne können mittelschwere bis schwere Schmerzanfälle auftreten. Die Krankheit zeigt sich durch pulsierende Schmerzen in der Stirn, den Augen und den Schläfen.
- Clusterkopfschmerzen treten episodisch auf und sind mit extremen Schmerzen verbunden. In der Regel dauert eine solche Attacke 15 bis 180 Minuten.1 Die heftigen Beschwerden kommen oftmals in Phasen – sogenannten Clustern – vor.
- Bei einer Stirnhöhlenentzündung entsteht ein Sekretstau, wodurch der Schleim nicht mehr abfließen kann. Die Patienten beschreiben die Beschwerden als stechende, pulsierende Kopfschmerzen über den Augen und über einer oder beiden betroffenen Stirnseiten.
- Aufgrund von Überanstrengung der Augen fühlen diese sich häufig müde und schwer sowie gereizt und trocken an. Auch Entzündungen im Bereich der Augen, Sehfehler oder Erkrankungen wie Grüner oder Grauer Star sind als Ursachen für Stirnkopfschmerzen denkbar.
- Gürtelrose ist ein stark schmerzender Hautausschlag. Erscheint sie im Gesicht, können brennende Kopfschmerzen vorne in der Stirn die Folge sein. Diese Art der Gürtelrose tritt jedoch nur in 10-20 Prozent aller Krankheitsfälle auf.2,3
Interessant:
Einer Studie der Schmerzklinik Kiel zufolge sind im Laufe ihres Lebens fast 28 % der Menschen in Deutschland von Migräne und etwa 38 % von Spannungskopfschmerzen betroffen.4 Die beiden Kopfschmerzarten äußern sich überwiegend bei Menschen im erwerbstätigen Alter und nehmen im Laufe des Lebens kontinuierlich ab.1
Wann ist ärztliche Hilfe notwendig?
Ernstzunehmende Warnsignale bei Kopfschmerzen in der Stirn
Schmerzen in der Stirn sind in den meisten Fällen harmlos. Dauern die Stirnschmerzen länger an, kehren sie immer wieder oder sind sie sehr stark, sollte ein Arzt hinzugezogen werden. Erster Ansprechpartner ist der Hausarzt.
Um festzustellen, ob hinter den Stirnkopfschmerzen eine ernsthafte Ursache steckt, gibt es einige Warnsignale, auf die Sie achten können.
Direkt zum Thema:
Stirnkopfschmerzen infolge eines Unfalls
Nach einem Unfall sollten Kopfschmerzen in jedem Fall ärztlich abgeklärt werden.
Diese Anzeichen können auf eine Gehirnerschütterung hinweisen:
- dumpfe oder drückende Kopfschmerzen
- Übelkeit
- Schwindel
- Schläfrigkeit
Sind starke Stirnkopfschmerzen ein Hinweis auf einen Hirntumor?
Einige Menschen denken bei Kopfschmerzen direkt an einen Hirntumor als Auslöser – diese Angst ist jedoch in vielen Fällen unbegründet. Dass bei Kopfschmerzen ein Hirntumor vorliegt, ist sehr unwahrscheinlich.5
Auf einen Hirntumor können unter Umständen jedoch folgende Symptome hindeuten:5,6
- sehr starke, neu oder plötzlich auftretende Kopfschmerzen
- Übelkeit und Erbrechen
- Krampfanfälle
- Lähmungen, Taubheitsgefühle
- Persönlichkeitsveränderungen
Wichtig:
Die genannten Warnzeichen müssen nicht zwangsweise auf einen Hirntumor hindeuten. Seien Sie dennoch achtsam und lassen Sie Ihre Beschwerden im Zweifel von einem Arzt — idealerweise einem Neurologen — abklären!
Wie zeigt sich eine Hirnhautentzündung?
Eine Hirnhautentzündung entsteht meistens durch Bakterien, Viren oder andere Erreger. Neben allgemeineren Symptomen wie Lichtempfindlichkeit, Übelkeit oder Durchfall treten unter anderem folgende Anzeichen auf:
- Kopfschmerzen
- Nackensteife
- Hautveränderungen (Einblutungen oder Bläschen)
- Bewusstseinsstörungen
- Krampfanfälle
Achtung!
Bei Verdacht auf eine Hirnhautentzündung sollten Sie frühzeitig einen Arzt oder direkt ein Krankenhaus aufsuchen. Das gilt insbesondere für Kinder und ältere Menschen.
Hirnblutung: Plötzliche Stirnkopfschmerzen
Wenn ein Hirnaneurysma (Ausbuchtung einer Arterie im Gehirn) reißt, kommt es zu einer Hirnblutung.
Darauf können einige Warnzeichen hindeuten:
- plötzlich auftretende, sehr starke Kopfschmerzen
- Nackensteife
- Bewusstseinsstörungen oder -verlust
- Sprach- oder Empfindungsstörungen
Eine Hirnblutung kann lebensgefährlich sein – bei einem Verdacht sollte daher unmittelbar der Notruf betätigt werden.
Augenschmerzen und Druck in der Stirn: Anzeichen für Grünen Star
Grüner Star (Glaukom) ist eine Augenerkrankung, die durch eine Schädigung des Sehnervs entsteht. Dabei kann es zu einem schnellen Anstieg des Augeninnendrucks kommen. Dies führt zu
- extremen Kopf- und Augenschmerzen,
- akuten Sehstörungen,
- Augenrötungen oder
- Übelkeit.
Stirnkopfschmerzen bei Kindern
Kopfschmerzen bei Kindern sind meist harmlos und auf alltägliche Ursachen wie Stress, Müdigkeit oder Infekte zurückzuführen. In seltenen Fällen können jedoch auch ernste Auslöser dahinterstecken. Treten die Beschwerden regelmäßig, sehr stark oder in Verbindung mit anderen Symptomen (zum Beispiel Sehstörungen, Fieber oder Nackenschmerzen) auf, sollte ärztlich abgeklärt werden, ob möglicherweise eine ernste Erkrankung – wie eine Hirnhautentzündung – hinter den Stirnkopfschmerzen steckt. Eine frühzeitige Diagnose ist hier besonders wichtig.7
Diagnose von Stirnkopfschmerzen durch den Arzt
Wenn die zugrunde liegende Ursache der Kopfschmerzen unklar ist, beginnt die Diagnose meist mit einem ausführlichen Anamnesegespräch. Auf diese Weise lernt der Arzt die Krankheitsgeschichte des Patienten kennen.
Tipp:
Ein Kopfschmerztagebuch kann helfen, Auslöser und Muster zu erkennen und die Diagnostik so deutlich erleichtern. Es trägt auch dazu bei, eine Übersicht über die Einnahme von Schmerzmitteln zu behalten, denn auch ein übermäßiger Gebrauch verstärkt möglicherweise Kopfschmerzen.
Im nächsten Schritt erfolgt häufig eine körperliche sowie neurologische Untersuchung, bei der je nach Verdacht verschiedene Aspekte geprüft werden:
- Beweglichkeit von Halswirbelsäule und Schultern, Muskelkraft, Bewegungskoordination
- Berührungs- und Schmerzempfinden
- Seh-, Schluck- oder Gleichgewichtsfunktionen
- Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Orientierung
- Pupillenreaktion, Kreislauf, Herz- und Lungenfunktion, Puls und Blutdruck
Je nach Verdachtsbefund kommen ergänzend weitere Diagnoseverfahren wie MRT oder CT zum Einsatz.
Vermutet der Arzt eine bestimmte Ursache für die Symptome, erfolgt möglicherweise eine Überweisung an den Neurologen, den Orthopäden oder den Schmerzspezialisten.
Wie können Kopfschmerzen in der Stirn behandelt werden?
Auch bei der Behandlung der Beschwerden in der Stirn gilt: Die Therapie richtet sich nach der Ursache.
Besonders bei leichten Schmerzen helfen häufig Hausmittel und nicht-medikamentöse Maßnahmen:
- ausreichende Flüssigkeitszufuhr
- Wärme (beispielsweise Kirschkernkissen)
- Kälteanwendungen wie ein kalter Waschlappen auf der Stirn
- sanfte Massage des Kopfes oder der Augenbrauen
- Pfefferminzöl auf Stirn und Schläfen auftragen oder Duft einatmen
- Kaffee trinken (Achtung: zu viel Kaffee kann Kopfschmerzen auch begünstigen)
- Dehnungsübungen
- frische Luft
- genügend Bewegung
regelmäßiger und ausreichend Schlaf
Hingegen nützt bei stärkeren Beschwerden oder bei Migräne die Behandlung mit Medikamenten meist mehr:
- medizinisches Koffein (auch in Kombination mit Ibuprofen)
- Wirkstoffkombination aus Acetylsalicylsäure, Paracetamol und Koffein
Kopfschmerzen in der Stirn vorbeugen
Damit Kopfschmerzen in der Stirn gar nicht erst entstehen, können Sie einige Präventionsmaßnahmen treffen. Grundsätzlich gilt es, Stress zu vermeiden.
Außerdem lohnt es sich, diese Tipps auszuprobieren:
- körperliche Aktivität (beispielsweise Ausdauersport)
- Entspannungs- und Lockerungsübungen der Nacken- und Schultermuskulatur bei langem Sitzen
- regelmäßiger Wechsel zwischen Sitzen und Stehen
- ausreichend Frischluft (auch durch regelmäßiges Lüften)
- unverträgliche Nahrungsmittel vermeiden
- Nikotin- und Alkoholkonsum reduzieren
- ausreichend Flüssigkeit trinken
- Zahnschiene (bei nächtlichem Kieferknirschen)
- Überprüfung der Brille und bei Bedarf Sehtest beim Optiker
- Hinterfragen, ob die Matratze der Grund für Verspannungen sein könnte, gegebenenfalls Beratung im Fachhandel
- ergonomische Ausstattung und richtige Einstellung von Schreibtisch, Stuhl, PC-Bildschirm, Tastatur und Maus
Häufig gestellte Fragen zu Stirnkopfschmerzen
Kopfschmerzen in der Stirn sind meist ein Symptom und kein eigenständiges Krankheitsbild. Sie entstehen oft infolge von Spannungskopfschmerzen oder Migräne, können aber auch durch Augenbelastung begünstigt werden. In manchen Fällen steckt eine ernstzunehmende Erkrankung dahinter, weshalb Sie bei häufigen, plötzlich auftretenden oder sehr starken Beschwerden einen Arzt aufsuchen sollten.
Kopfschmerzen bei einem Schlaganfall treten meist plötzlich und sehr heftig auf. Sie werden oft als stechend oder „explosionsartig“ beschrieben und gehen häufig mit weiteren Symptomen wie Lähmungen, Sprach- oder Sehstörungen sowie Bewusstseinsveränderungen einher. Bei Verdacht auf einen Schlaganfall sollte umgehend der Notruf (112) getätigt werden!
Während leichte Beschwerden oft schon durch Hausmittel wie Wärme, frische Luft oder Pfefferminzöl gelindert werden können, benötigen stärkere Schmerzen oder Migräne meist gezielte Schmerzmedikamente. Ist eine bestimmte Erkrankung wie eine Stirnhöhlenentzündung oder Gürtelrose der Auslöser, verordnet der Arzt die entsprechende Therapie.
Kopfschmerzen hinter den Augen entstehen häufig durch überanstrengte oder erkrankte Augen – etwa bei langem Arbeiten am Bildschirm, schlechten Lichtverhältnissen oder unbehandelten Sehfehlern. Auch Augenerkrankungen wie Grüner Star (Glaukom) können starke Schmerzen und Druck im Stirn- und Augenbereich auslösen.