Die bekanntesten Symptome der Grippe
Bei der Diagnose sucht der Arzt unter anderem nach charakteristischen Anzeichen der Grippe. Zu den typischen Influenza-Symptomen gehören:
- starkes Fieber: Scheinbar wie aus dem Nichts auftretendes Fieber ist ein Symptom, das bei der Grippe fast immer in Erscheinung tritt. Zudem ist das Fieber meist sehr hoch – eine Körpertemperatur von bis zu 41 Grad Celsius ist möglich. Viele Zellen, die dem Körper bei der Bekämpfung einer Krankheit helfen (Immunzellen), sind bei Temperaturen zwischen 38 und 41 Grad Celsius aktiver. Daher fährt der Organismus seine Temperatur zur Verstärkung seiner Abwehrreaktion (Immunantwort) nach oben.
- Schüttelfrost: Er tritt oft im Zusammenhang mit Fieber in Erscheinung und ist ein häufiges Anzeichen bei Grippe. Das Muskelzittern am ganzen Körper bewirkt, dass der Körper schneller erwärmt wird. Durch die Erhöhung der Körpertemperatur erhofft sich der Organismus, das Grippevirus besser bekämpfen zu können.
- Abgeschlagenheit: Dieses Symptom ist neben Schüttelfrost ein weiteres Anzeichen der Grippe, das durch Fieber verursacht wird. Für den Organismus ist es sehr anstrengend, die Körpertemperatur höher als gewöhnlich zu halten. Fieber raubt dem Körper viel Energie, wodurch es zur Erschöpfung kommt.
- Husten: Er ist bei der Influenza meist trocken und quälend und entsteht, weil die Auslöser der Krankheit das Lungengewebe zum Anschwellen bringen können. Zudem kann es zum Absterben von Zellen an der Lungenschleimhaut kommen.
- Kopfschmerzen: Grippe und Kopfschmerzen gehören meist eng zusammen. Vermutlich entstehen die Schmerzen am Kopf aufgrund der veränderten Druckverhältnisse im Atemtrakt, der bei der Grippe in Mitleidenschaft gezogen wird. Dies kann auch zu einer Druckerhöhung im Kopf führen. Besonders, wenn die oberen Atemwege, wie die Nasenhöhle oder die Nasennebenhöhlen, betroffen sind. Denn dann besteht die Möglichkeit, dass es zu einer Reizung der Nerven im Bereich des Kopfes kommt – und damit zur Schmerzwahrnehmung.
- Gliederschmerzen: Sie sind bei verschiedenen Menschen unterschiedlich stark ausgeprägt – bei manchen tritt dieses Symptom erst im späteren Verlauf der Grippe auf. Kommt es zu einer Infektion, werden vermehrt Botenstoffe ausgeschüttet, welche unter anderem das Immunsystem aktivieren sollen. Zu diesen zählen auch Prostaglandine, welche die Schmerzen an den Muskeln, Gelenken und Knochen zu einem Großteil verantworten. Eine ihrer Aufgaben ist es – im Sinne einer Schutzfunktion – dafür zu sorgen, dass Schmerzreize besser wahrgenommen werden.
Die genannten Symptome gelten als Hauptmerkmale, weil sie sich bei so gut wie jeder zweiten Influenza bemerkbar machen.1
Gut zu wissen
Die Leitsymptome können immer von Allgemeinbeschwerden begleitet sein. Zu diesen weiteren Anzeichen der Grippe zählen: Appetitlosigkeit, Schweißausbrüche, Halsschmerzen, Schnupfen und/oder Augenschmerzen.
Die Grippe und ihre Symptome bergen die Gefahr von Komplikationen
Die Influenza bereitet vielen Betroffenen nicht nur wegen der möglichen Symptome Probleme. Bei jeder Infektion besteht die Gefahr, dass es zu Komplikationen kommt, welche Dauer und Verlauf der Grippe beeinflussen können. Komplikationen treten besonders bei
- über 65-Jährigen,
- Menschen mit Vorerkrankungen (wie Herzfehlern oder Lungenerkrankungen)
- und bei Kindern im Alter von bis zu vier Jahren auf.2
Ärzte wissen um diese Risikogruppen. Sie versuchen im Krankheitsfall alles dafür zu tun, dass die Symptome der Grippe so rasch wie möglich gelindert werden und Komplikationen erst gar nicht entstehen.
Influenzapneumonie: Eine der häufigsten Komplikationen
Bei der Influenzapneumonie handelt es sich um eine durch Influenza-Viren hervorgerufene Lungenentzündung.
Wissenswert
Zu den typischen Symptomen einer Lungenentzündung, wie sie bei der Grippe entstehen kann, gehören: Kopfschmerzen, Fieber über 38,5 Grad Celsius, schnelle Atmung, Husten (anfangs trocken, später schleimig), Brustschmerzen (beim Einatmen) und in schweren Fällen Atemnot.
Ärzte unterscheiden für gewöhnlich die folgenden Arten dieser Entzündung der Lunge:
- primäre Influenzapneumonie: Sie wird durch das Grippevirus selbst ausgelöst. Meist tritt sie kurz nach dem ersten Auftreten der Grippesymptome in Erscheinung. Nach sechs bis 24 Stunden kann sie sich zur voll ausgebildeten Krankheit entwickeln; mit einer erhöhten Atemfrequenz, schnellem Puls, Fieber und niedrigem Blutdruck.3
- sekundäre Influenzapneumonie: Sie ist häufiger als die primäre und wird auch bakterielle Influenzapneumonie genannt. Es handelt sich bei ihr um eine sogenannte Superinfektion. Davon ist dann die Rede, wenn im Körper mehrere Infektionen vorhanden sind. Denn schnell ist der Körper durch die Grippe so sehr geschwächt, dass er auch für andere Krankheitserreger anfälliger ist. In diesem Fall liegt eine Infektion mit der Grippe und mit Bakterien (wie Pneumokokken oder Staphylokokken) vor, welche die Lunge angreifen.
Eine Lungenentzündung sollte immer von einem Arzt behandelt werden. Wenn Sie Ihrem Körper neben der medikamentösen Therapie etwas Gutes tun möchten, sollten Sie vor allem viel trinken und sich möglichst im Bett schonen.
Grippe: Weitere, mögliche Komplikationen
Weitere denkbare Komplikationen, die durch eine Infektion mit dem Grippevirus entstehen können, sind unter anderem:
- eine Entzündung der Bronchien
- eine Rippenfellentzündung
- ein Kreislaufkollaps
- eine Herzmuskelentzündung (selten)
- eine Gehirnentzündung (selten)
- eine Mittelohrentzündung (vor allem bei Kindern)
Es wird deutlich, dass es bei einer Grippe nicht nur zu Symptomen wie Kopfschmerzen, Schnupfen oder hohem Fieber kommen kann – eine der Tatsachen, welche die Krankheit zu einer so komplexen machen. Wird die Influenza fachgerecht behandelt, ist jedoch bei sonst gesunden Menschen die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Komplikationen kommt, geringer.