Kopfschmerzen und Übelkeit


Die häufigste Kombination von Kopfschmerzen und Übelkeit entsteht durch Migräne. Manchmal ist die Übelkeit so stark, dass die Betroffenen erbrechen müssen. Migräne gilt als eine neurobiologisch bedingte Funktionsstörung des Gehirns, von der auch die Hirnhaut und die Blutgefäße betroffen sind. Doch was passiert eigentlich bei einem Migräneanfall im Körper? Die Hirndurchblutung verändert sich, woraufhin Botenstoffe, allen voran Serotonin, in die Umgebung der Hirngefäße austreten. Serotonin setzt Glücksgefühle frei, ist aber auch bei der Entstehung von Schmerz beteiligt. Gerät das Serotonin-Gleichgewicht bei einer Migräneattacke aus dem Ruder, weiten sich die Blutgefäße im Gehirn und es kommt zu einer schmerzhaften Entzündung. Nerven werden stimuliert, die schließlich den Schmerzreiz an das Gehirn weiterleiten.

Neben der Migräne können auch Kopfschmerzen vom Spannungstyp zu Übelkeit führen. Ursache dieser Kopfschmerzart können Muskelverspannungen der Schulter-Nacken-Partie sein, die durch Belastungen aller Art wie langem Verweilen in ungünstigen Körperhaltungen, fieberhafte Infekte oder Stress hervorgerufen werden.

Kopfschmerzen und Müdigkeit – was steckt dahinter?


Bereits ein bis zwei Tage vor einer akuten Migräneattacke kann das Hinweissymptom „Müdigkeit“ auftreten. Auch depressive Verstimmungen, Energielosigkeit und Reizbarkeit können Vorboten eines nahenden Migräneanfalls sein.

Neben einem abgeschlagenen Gefühl, Konzentrationsschwierigkeiten und Haarausfall sind Kopfschmerzen und Müdigkeit unter Umständen auch Anzeichen für Eisenmangel. Das Spurenelement Eisen ist wichtig für die gesunde Sauerstoffverwertung, die Zellatmung und die Bildung der roten Blutkörperchen. Fehlt dem Körper Eisen, beeinträchtigt das die Sauerstoffversorgung des Körpers erheblich. Leichter Eisenmangel lässt sich meist mit einer ausgewogenen Ernährung ausgleichen: Hülsenfrüchte, grünes Blattgemüse wie Mangold und Spinat oder Ölsaaten wie Kürbiskerne und Leinsamen enthalten viel Eisen.

Chronische Müdigkeit kann allerdings auch durch Blutgefäß- oder Muskelentzündungen hervorgerufen werden. Sobald dabei Gefäße im Kopf entzündet sind, kann dies der Auslöser für starke Kopfschmerzen sein.

Kopfschmerzen und Sehstörungen


Ein Grund für Kopfschmerzen und Sehstörungen könnte eine Verschlechterung der Sehkraft sein, die häufig nicht sofort von den Betroffenen wahrgenommen wird. Ein Sehtest beim Augenarzt schafft hier Klarheit.

In vielen Fällen kommt die neurologische Ausfallerscheinung „Sehstörungen“ bei Migräne vor. Treten generell bei Kopfschmerzen Begleitsymptome wie eben Sehstörungen oder auch Taubheitsgefühle im Gesicht, an Armen oder den Beinen auf, ist eine neurologische Untersuchung erforderlich, da diese ein Warnzeichen für eine akute neurologische Erkrankung sein können.

Schläfenschmerzen und Sehstörungen können bei Menschen über 50 Jahren auch auf eine Riesenzellarteriitis zurückzuführen sein. Das ist eine Gefäßentzündung (Arteriitis), die den ganzen Körper betrifft.

Hintergrundinformationen zur Riesenzellarteriitis

Eine Arteriitis ist eine Fehlreaktion des Immunsystems, das auf körpereigene Strukturen mit Entzündungen reagiert. Durch die Entzündungen schwellen die Gefäßwände an; in der Folge kann es zu Verschlüssen kommen. Auch winzige Gefäße, die den Sehnerv versorgen, können von dieser fehlgeleiteten Abwehrreaktion betroffen sein. Zu den plötzlich neu auftretenden, beidseitigen Kopfschmerzen, die sich verschlimmern, wenn man den Kopf berührt, kommen dann meist auch eine Beeinträchtigung des Sehvermögens sowie Flackersehen hinzu. Wird die Riesenzellarteriitis nicht erkannt oder zu spät behandelt, besteht die Gefahr, dass der Betroffene innerhalb weniger Tage bis Wochen erblindet.

Wenn es im Rücken zwickt: Rückenschmerzen und Kopfschmerzen


Die Deutschen sitzen an einem Werktag im Bundesdurchschnitt 420 Minuten – das sind ganze sieben Stunden.1 Menschen, die überwiegend einer Schreibtischtätigkeit nachgehen, bringen es sogar auf insgesamt elf Stunden pro Tag. Und: Knapp die Hälfte der deutschen Berufstätigkeiten leidet unter Rückenschmerzen.2 Die Konstellation „Rückenschmerzen und Kopfschmerzen“ ist dabei kein Zufall: Dauerhafte Fehlhaltungen wie das berufsbedingte lange Sitzen vor dem Computer oder vermehrter Stress können Verspannungen im Nacken auslösen. Schmerzhafte Verspannungen der Rücken- und Nackenmuskulatur zählen zu den Einflussfaktoren für Spannungskopfschmerz.

Schwindel und Kopfschmerzen – was hilft?


Kommen Schwindel und Kopfschmerzen zusammen vor, kann die Ursache eine Durchblutungsstörung in der Halswirbelsäule sein. Direkt unterhalb der Hirnbereiche, die den Herzschlag, die Atemfrequenz oder das Schlucken steuern, liegt der erste Halswirbel (Atlas). Eine minimale Verschiebung dieses Wirbels reicht aus, um die Blutversorgung des Gehirns und der Sinnesorgane in Mitleidenschaft zu ziehen. Von einer Atlasfehlstellung ist vor allem der zehnte Hirnnerv (Nervus Vagus) betroffen. Er kann dadurch so stark irritiert sein, dass Schwindel, Kopfschmerzen oder Migräne ausgelöst werden.

Die Verschiebungen sind dabei oft so minimal, dass selbst auf einem Röntgenbild nichts zu erkennen ist. Doch der Arzt kann die Fehlstellung des Atlas ertasten: Um ihn herum sind die Muskeln verhärtet. Warme Bäder oder Salben können helfen, die Verspannung zu lösen. Auch das rechtzeitige Hinzuziehen eines Chiropraktikers ist eine Möglichkeit, den ersten Halswirbel wieder in die richtige Position zu bringen.

Nicht zu unterschätzen: Bluthochdruck und Kopfschmerzen


Anhaltende Kopfschmerzen können ein Anzeichen für Bluthochdruck (Hypertonie) sein. Bei Bluthochdruck kommt es zu einer erhöhten Krafteinwirkung auf die Gefäßwände. Auf Dauer belastet das das Herz und andere Organe. Auch die Gefäßalterung schreitet schneller voran. Bluthochdruck ist eine der häufigsten Ursachen von Herz- und Kreislaufkrankheiten, allen voran Schlaganfall und Herzinfarkt. Ein Warnsignal bei Bluthochdruck sind Kopfschmerzen. Betroffene erkennen Bluthochdruck allerdings oft erst sehr spät, indem er zum Beispiel im Rahmen einer Routineuntersuchung überprüft wird. Dementsprechend dauert es bis zu einer entsprechenden Behandlung häufig lange.

Sie selbst können etwas gegen Bluthochdruck und die Kopfschmerzen, die daraus resultieren, unternehmen, indem Sie

  • stressige Situationen vermeiden,
  • regelmäßig leichten Ausdauersport betreiben und
  • auf Alkohol, Nikotin, Koffein sowie fettige Speisen verzichten.

Reicht das nicht aus, ist ein Besuch beim Arzt ratsam: Er kann Medikamente zur Blutdrucksenkung verschreiben.

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Julia Lindert Die Ressortjournalistin Julia Lindert spezialisierte sich während ihres Studiums auf die Themenfelder Medizin und Biowissenschaften. Medizinische Sachverhalte in verständlicher Sprache zu formulieren, ist das, was sie an ihrer Arbeit besonders mag. Ihr Credo in Bezug auf Krankheitsbilder und Therapiemöglichkeiten: Nichts beschönigen, aber auch keine unnötigen Ängste schüren. Julia Lindert Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
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