Was sind die Nebenhöhlen der Nase?


Im Schädelknochen, neben, über und hinter der Nase befinden sich mehrere Hohlräume, die untereinander sowie mit dem Nasengang selbst verbunden sind. Die Nasennebenhöhlen sind, genau wie die Nase, mit Schleimhaut und kleinen Härchen ausgekleidet, die dabei helfen, eingeatmeten Schmutz sowie Krankheitserreger abzutransportieren. Entzündet sich die Schleimhaut der Nase (zum Beispiel bei einem Schnupfen), kann es zu einer Verstopfung der feinen Verbindungskanäle kommen. Das Sekret kann nicht mehr richtig abfließen und die Krankheitserreger können sich auf die Nasennebenhöhlen ausbreiten und dort eine Sinusitis hervorrufen.

So sind die Nasennebenhöhlen aufgebaut

Die Nasennebenhöhlen werden nach ihrer Lage unterteilt in:

  • Kieferhöhlen: Die Hohlräume links und rechts neben der Nase zwischen Oberkiefer und Augenhöhlen.
  • Stirnhöhlen: Die Hohlräume oberhalb der Nase, links und rechts neben der Nasenwurzel.
  • Keilbeinhöhlen: Ebenfalls paarig angeordnete Hohlräume, die sich mittig tief im Inneren des Schädels befinden.
  • Siebbein: Eine Art gelochte Knochenplatte an der Grenze zur Schädelhöhle, durch die die Nervenstränge vom Riechhirn (Teil des Großhirns, der Geruchseindrücke verarbeitet) zur Nase verlaufen.

Ihre genauen Funktionen sind in der Wissenschaft zum Teil noch umstritten. Sie dienen teilweise der Luftfilterung, aber auch als Resonanzraum beim Sprechen und Hören. Als Hauptgrund gilt jedoch die Gewichtsreduzierung des Schädels.

Einfach nur Schnupfen oder Nebenhöhlenentzündung?


Die Nasennebenhöhlenentzündung tritt häufig als Folge einer Erkältung auf und verursacht zum Teil ähnliche Beschwerden wie ein Schnupfen: Die Nase läuft oder ist verstopft, das Atmen durch die Nase und der Geruchssinn sind eingeschränkt. Bei einer Nebenhöhlenentzündung gehen die Symptome jedoch darüber hinaus. Je nachdem, welche Nebenhöhlen betroffen sind, kann es zu folgenden Beschwerden kommen:

Die Schmerzen können dabei auch einseitig auftreten. Betroffene fühlen sich meist müde und abgeschlagen. Auch Fieber ist eine typische Begleiterscheinung der Sinusitis. Das Nasensekret, das bei einem einfachen Schnupfen meist klar bleibt, ist bei einer Nebenhöhlenentzündung gelblich, grünlich oder gar bräunlich verfärbt.

Die Dauer einer akuten Nasennebenhöhlenentzündung beträgt etwa zwei Wochen. In aller Regel heilt die Sinusitis von selbst wieder ab. Die Behandlung beschränkt sich bei unkomplizierten Fällen auf Nasensprays und andere abschwellende Medikamente, die vor allem darauf ausgerichtet sind, die Symptome zu lindern. Alternativ oder zusätzlich gibt es zahlreiche Hausmittel, wie die Inhalation ätherischer Öle oder Nasenspülungen mit einer Salzlösung, die Erleichterung verschaffen.

Wenn die Nebenhöhlen ständig entzündet sind


Überschreitet die Nasennebenhöhlenentzündung die Dauer von zwei Wochen oder tritt sie mehr als vier Mal pro Jahr auf, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Eine solche chronische Nebenhöhlenentzündung kann verschiedene Ursachen haben.

Bei dem komplexen Aufbau der Nasennebenhöhlen können schon kleinste anatomische Fehlstellungen, zum Beispiel eine gekrümmte Nasenscheidewand, den Belüftungsmechanismus stören. Werden Schmutz und Krankheitserreger nicht vollständig abtransportiert, sind die Nebenhöhlen anfälliger für Entzündungen. Außerdem beeinträchtigen solche anatomischen Besonderheiten den Heilungsprozess. Häufig sind nur bestimmte Bereiche der Nasennebenhöhlen betroffen, wie

Neben den anatomischen Ursachen kommen auch Allergien, Unverträglichkeiten gegen bestimmte Medikamente oder Zahnprobleme als Auslöser für eine Nasennebenhöhlenentzündung infrage. Bei der Behandlung einer chronischen Nebenhöhlenentzündung ist deshalb eine genaue Diagnose und Ursachenanalyse entscheidend.

Diagnose der Nasennebenhöhlenentzündung und ihrer Ursachen


Eine Sinusitis lässt sich relativ einfach anhand der Symptome diagnostizieren. Dafür tastet der Arzt das Gesicht ab. Druck und Schmerz verstärken sich üblicherweise bei leichtem Klopfen oder beim Vorbeugen des Oberkörpers. Darüber hinaus kann an der hinteren Rachenwand meist ein eitriger Schleimfluss beobachtet werden. Um den Ursachen einer chronischen Nebenhöhlenentzündung auf die Spur zu kommen und einen erfolgversprechenden Behandlungsplan zu entwickeln, sind jedoch umfangreichere Untersuchungen erforderlich. Dazu gehören:

  • Allergietests: Beim sogenannten Prick-Test werden verschiedene Testlösungen auf die Innenseite des Unterarms aufgetragen. Anschließend werden die benetzten Hautstellen mit einer sogenannten Pricknadel oberflächlich leicht eingeritzt, sodass die Stoffe die oberste Hautschicht leichter überwinden können. Mit dieser Methode können unter anderem Allergien gegen Pollen, Hausstaub oder auch Tierbestandteile wie Haare abgeklärt werden, die nicht selten für eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung verantwortlich sind.
  • Nasenspiegelung: Mithilfe dünner optischer Instrumente, die in den Nasengang eingeführt werden, kann der Arzt die Nasenräume von innen untersuchen und gegebenenfalls Proben der Schleimhäute nehmen, um diese genauer zu analysieren. Auf diese Weise lassen sich Nasenscheidewandverkrümmungen, Nasenpolypen oder andere Schleimhautwucherungen feststellen.
  • Bildgebende Verfahren: Röntgen, Ultraschall, Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomografie (MRT) werden im Rahmen der Diagnose oder zur Vorbereitung einer Operation eingesetzt, um die anatomischen Gegebenheiten in den Nasennebenhöhlen sichtbar zu machen.

Bei der Diagnosestellung ist es wichtig, andere Kopschmerzerkrankungen auszuschließen, wie zum Beispiel Migräne.

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Peggy Richter Peggy Richter ist ausgebildete Journalistin und schreibt seit 2015 regelmäßig für kanyo®. Sie arbeitet gern an rechercheintensiven Themen und hat Freude daran, die komplexen und zum Teil widersprüchlichen Informationen rund um die Gesundheit so aufzubereiten, dass sie auch für Laien verständlich sind. Peggy Richter Autorin kanyo® mehr erfahren