Cannabidiol zur Schmerzlinderung


Cannabidiol (CBD) wird aus dem weiblichen Hanf gewonnen. Im Gegensatz zu Tetrahydrocannabinol (THC), das für ein Rauschgefühl sorgt, besitzt CBD keine psychoaktive Wirkung. Aufgrund dessen fällt es nicht unter das Betäubungsmittelgesetz.

Cannabidiol wirkt einigen Wissenschaftlern zufolge auf das sogenannte Endocannabinoid-System, das an vielfältigen Funktionen im Zentralnervensystem beteiligt sein soll (unter anderem an der Kommunikation zwischen den Zellen).1 Ist das System gestört, kann es beispielsweise zu einer Beeinträchtigung von Entzündungs- und Immunreaktionen sowie der Schmerzverarbeitung kommen. In der Schmerztherapie macht man sich die regulierende Wirkung von CBD unter anderem bei Migräne, Spannungskopfschmerzen und chronischen Schmerzzuständen zunutze.

Akupunktur: Qi-Blockaden lösen und Schmerzen lindern


Die Akupunktur ist Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), bei der die Lebensenergie (Qi) im Mittelpunkt steht. Diese fließt durch sogenannte Meridiane (Leitbahnen), die den ganzen Körper durchziehen. Sind die Leitbahnen jedoch blockiert, kann es laut TCM zu Störungen von Körperfunktionen kommen – und der Mensch wird schließlich krank.

Mithilfe des Therapieverfahrens soll auf die Energieleitbahnen eingewirkt werden, und zwar durch das Stechen feiner Nadeln in die Hautoberfläche. Laut der Naturheilkunde erzielt das Stimulieren bestimmter Punkte auf den Meridianen unterschiedliche Wirkungen, so beispielsweise:

  • Schmerzlinderung
  • Durchblutungsförderung
  • Entspannung

Auch wenn sich die Wirksamkeit der Akupunktur aus wissenschaftlicher Sicht bislang nicht eindeutig erklären lässt, wird das alternative Verfahren mittlerweile weitläufig eingesetzt. Vor allem bei der Linderung von chronischen Schmerzen hat sich die Behandlung bewährt.

TENS-Schmerztherapie: Elektrische Nervenstimulation


Ärztin klebt einem Patienten Elektroden-Pads auf (TENS-Verfahren).

Die Transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) bekämpft Schmerzen mithilfe von elektrischen Impulsen. Bei der Behandlung klebt sich der Patient (oder der Therapeut) Elektroden-Pads an bestimmte Stellen auf der Haut – diese geben leichte Stromstöße ab und reizen die unter der Haut liegenden Nerven. Das TENS-Verfahren kann auf zwei verschiedene Weisen wirken: Die niedrigfrequente Stimulation soll eine Schmerzhemmung aktivieren, die teils über die Ausschüttung von Endorphinen (vom Körper produzierte Morphine, die schmerzlindernd beziehungsweise -hemmend wirken) erfolgt. Demgegenüber kann die hochfrequente Stimulation auf Rückenmarksebene die Übertragung der Schmerzreize hemmen.

Einsatzgebiete der nicht-medikamentösen Therapie sind unter anderem

  • Kopfschmerzen,
  • Schmerzen des Bewegungsapparates,
  • rheumatische Schmerzen sowie
  • Nervenschmerzen wie beispielsweise Ischialgie.

Chiropraktik: Behandlung von Schmerzen und Bewegungsstörungen


Bei Beschwerden des Bewegungsapparates stellt die Chiropraktik eine alternative Schmerzbehandlung dar. Genauer gesagt behandeln Chiropraktiker mechanische Probleme an

  • Gelenken,
  • Muskeln,
  • Sehnen und
  • Bändern.

Sind beispielsweise Gelenke verschoben und verursachen akute Schmerzen, kann der Chiropraktiker durch gezielte Impulse die ursprüngliche Beweglichkeit wiederherstellen. Überwiegend wird die Behandlung mit den Händen durchgeführt. Dem Chiropraktiker stehen aber Hilfsmittel zur Lösung der Blockaden zur Verfügung, beispielsweise kann er Keile, Blocks und andere Instrumente anwenden.

Was macht ein Osteopath?

Die Osteopathie befasst sich mit dem Bewegungsapparat, den Organen und dem Gewebe. Bei auftretenden Beschwerden wie einem Hexenschuss, einer Muskelversteifung oder Kopfschmerzen verschafft sich der Osteopath einen Überblick über mögliche Blockaden sowie Bewegungseinschränkungen und löst diese händisch. Dabei werden weder medizinische Geräte noch Medikamente eingesetzt.

Entspannen mit Autogenem Training, Progressiver Muskelentspannung und Co.


Einige Schmerzen haben ihren Ursprung in verspannten Muskeln, allen voran Nacken- und Rückenbeschwerden. Bedingt werden diese beispielsweise durch langes Sitzen am Schreibtisch, Stress oder mangelnde Bewegung. Um zur Schmerzlinderung beizutragen, bieten sich Entspannungsverfahren an. Zu diesen gehören zum Beispiel:

  • Autogenes Training: Das alternative Verfahren basiert auf Selbsthypnose. Mithilfe verschiedener Übungen versetzen sich Patienten in einen hypnotischen Bewusstseinszustand. Durch die Beeinflussung des Unterbewusstseins (Autosuggestion) können Anwender für Entspannung und eine verbesserte Konzentration sorgen. Um das Autogene Training zu erlernen, empfiehlt es sich, einen Kurs mit einem erfahrenen Lehrer aufzusuchen.
  • Progressive Muskelrelaxation: Durch das bewusste An- und Entspannen von bestimmten Muskelgruppen sollen Stress abgebaut und Verspannungen gelöst werden. Auch für die Progressive Muskelentspannung bietet es sich, einen Kurs zu besuchen.
  • Biofeedback: Bei der alternativen Schmerzbehandlung werden mithilfe von elektronischen Geräten Körperfunktionen sichtbar gemacht. Kennt der Patient den Zustand seiner Muskelspannung, kann er lernen, diesen mittels gedanklicher Konzentration zu beeinflussen. Diese Methode kommt beispielsweise zur Behandlung von Migräne zum Einsatz.
  • Hypnose: Hierbei versetzt ein Arzt oder Heilpraktiker den Patienten in Trance und lässt ihn bei verändertem Bewusstsein (zwischen Wachbewusstsein und Schlaf) entspannen. In der Folge verringert sich nicht nur die Muskelspannung, auch der Stresshormonspiegel im Blut kann abnehmen.

Probleme mit dem mittleren Rücken?

Stärken Sie mit gezielten Übungen Ihren Rücken und gehen Sie aktiv gegen den Schmerz vor. Das Training lässt sich ganz einfach zu Hause durchführen.

Eine weitere Möglichkeit, um körperliche sowie geistige Anspannung zu mildern, bietet Yoga. Durch gezielte Übungen können Beschwerden des Bewegungsapparates, allen voran Rückenschmerzen, gelindert werden. Um Fehler zu vermeiden, ist es jedoch ratsam, sich die Yoga-Positionen anfangs von einem erfahrenen Yogatherapeuten zeigen zu lassen.

Gleiches gilt übrigens für Qi Gong und Tai-Chi. Die Entspannungstechniken setzen auf entspannende Bewegungsabläufe und können einen wichtigen Beitrag in der Schmerztherapie leisten. Auch hier bietet sich ein Kurs an.

Den Schmerz wegmassieren…


Bei Schmerzen – vor allem im Rückenbereich – sind nicht selten verspannte Muskeln die Auslöser. Eine bewährte alternative Schmerztherapie ist daher die Massage. Diese kann

  • die Durchblutung fördern,
  • Verhärtungen im Bindegewebe lockern,
  • Stress(-beschwerden) lindern und/oder
  • zur Entspannung beitragen.

Die genannten Wirkungen erreicht der Masseur, indem er mithilfe verschiedener Grifftechniken – wie Ausstreichungen, Druck oder Reibung – die Haut, die darunterliegenden Gewebsschichten und die Muskulatur bearbeitet. Damit die Massage gegen verspannte Muskeln und Schmerzen wirksam ist, sollten sich Patienten von einem ausgebildeten Masseur behandeln lassen. Denn ein Fehlgriff kann die Beschwerden sogar verschlimmern, anstatt zu lindern.

Kalt oder warm: Die Thermotherapie bei Schmerzen


Muskelverspannungen mit Rotlicht lockern, die Prellung mit einem Kühlpad lindern – mithilfe der Thermotherapie soll die Durchblutung des betroffenen Bereichs oder Organs gefördert und der natürliche Heilungsprozess angeregt werden. Je nach Beschwerde werden entweder kühlende oder wärmende Maßnahmen ergriffen.

Wärme kommt beispielsweise zur

  • Schmerzdämpfung,
  • Muskelentspannung oder
  • Durchblutungssteigerung zum Einsatz.

Demgegenüber ist Kälte unter anderem

  • zur Vermeidung von Schwellungen oder
  • der Linderung von Schmerzen gefragt.

Während in der Selbsttherapie vor allem Wärmflasche, Körnerkissen und Kühlpad zur Anwendung kommen, stehen der professionellen Thermotherapie weitere Hilfsmittel zur Verfügung. So beispielsweise Infrarot (optische Energie erwärmt das Gewebe), Ultraschall (mechanische Wellen erzeugen einen Vibrations- und Wärmeeffekt), Wärmepackungen (beispielsweise mit Fango oder Schlick), Kneipp-Therapie (wie Wassertreten oder Barfußgehen) oder die direkte Abreibung mit Kälte (zum Beispiel Eismassage).

Phytotherapie und Homöopathie als schmerzstillende Behandlungsmethoden


Ergänzend zur klassischen Schulmedizin kann sich in der Schmerztherapie die Anwendung von homöopathischen Mitteln anbieten, allem voran bei chronischen Beschwerden (wie etwa Spannungskopfschmerzen, chronischen Rückenleiden oder rheumatischen Schmerzen).

Die Homöopathie basiert auf dem Prinzip „Ähnliches mit Ähnlichem heilen“. Das heißt, kranke Personen erhalten Wirkstoffe, die bei Gesunden in höherer Dosis ähnliche Krankheitssymptome hervorrufen würden. Hierfür werden die homöopathischen Präparate stark verdünnt, sodass kaum Wirksubstanz mehr enthalten ist. Durch die Einnahme der Lösung sollen die Selbstheilungskräfte des Patienten aktiviert werden. Auch wenn die Wirksamkeit der Homöopathie wissenschaftlich nicht belegt ist, gibt es eine Vielzahl an Patienten, die bei der Behandlung ihrer Beschwerden auf die alternative Heilkunde setzen.

Zu unterscheiden ist die Homöopathie von der Phytotherapie, bei der die Schmerzbehandlung mittels pflanzlicher Wirkstoffe erfolgt. Dazu zählen mitunter:

  • Weidenrinde gilt als entzündungshemmend, schmerzlindernd sowie fiebersenkend. Angewandt wird die Heilpflanze beispielsweise bei rheumatischen Beschwerden, fieberhaften Erkrankungen und Kopfschmerzen.
  • Dem Öl der Pfefferminze wird eine kühlende und schmerzstillende Wirkung nachgesagt, weshalb die Pflanze unter anderem zur Linderung von Spannungskopfschmerzen angewandt wird.
  • Salbei kann mit einem hohen Gehalt an ätherischen Ölen aufwarten, die desinfizierend sowie entzündungshemmend wirken können. Mögliche Anwendungsgebiete sind Zahnschmerzen oder Schmerzen am Mund.

Die pflanzlichen Schmerzmittel können auf unterschiedliche Weise eingenommen werden, so beispielsweise als Teezubereitung oder Arzneimittel. Welche Darreichungsform sich eignet, hängt mitunter von den vorliegenden Beschwerden ab. Daher ist es vor der Einnahme empfehlenswert, einen Arzt oder Apotheker um Rat zu fragen.

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Tanja Albert Von der Schülerzeitung übers Journalismus-Studium in die Online-Redaktion von kanyo® - Tanja Albert hat das Schreibfieber gepackt. Gemischt mit ihrem Interesse für Ernährungs- und Gesundheitsthemen stürzt sie sich Tag für Tag in die medizinische Recherche - und bringt das Ganze auch in die Sozialen Netzwerke, nämlich als Social Media Managerin. Tanja Albert Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
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