Wann Diclofenac einnehmen?


Medikamente mit dem Wirkstoff Diclofenac werden bei Schmerzen, Entzündungen und Fieber eingesetzt. Anwendung findet der Stoff jedoch überwiegend bei Sportverletzungen und akuten oder chronischen Gelenkerkrankungen wie Rheuma, Arthrose oder Arthritis, da er neben seiner schmerzstillenden Wirkung auch sehr effektiv Entzündungen hemmt. Außerdem wird Diclofenac auch zur Linderung von

  • Menstruationsschmerzen,
  • Schmerzen und Schwellungen nach Operationen,
  • Bandscheibenvorfällen oder
  • Nasennebenhöhlenentzündungen im Rahmen von Erkältungen eingesetzt.

Verglichen mit Ibuprofen wirkt Diclofenac etwas stärker gegen Entzündungen, hat dafür aber auch vermehrt Nebenwirkungen.

Tabletten, Pflaster & Co.: Welche Diclofenac-Darreichungsform nehmen?


In der Apotheke ist Diclofenac in zahlreichen Darreichungsformen erhältlich: Gele, Salben, Zäpfchen oder Schmerzpflaster sind verschreibungsfrei erhältlich. Dasselbe gilt für Tabletten mit einer Dosierung von 12,5 beziehungsweise 25 Milligramm. Höher dosiertes Diclofenac mit 50 oder 75 Milligramm pro Tablette ist dagegen verschreibungspflichtig und wird neben den Pflastern vor allem in der Langzeittherapie chronischer Beschwerden verwendet. Mit Tabletten und Pflastern gelingt es am besten, einen konstanten Wirkstoffspiegel im Blut aufrechtzuerhalten. Die Tageshöchstdosis von Diclofenac beläuft sich auf 150 Milligramm.

Gegenüber den Tabletten hat die Verwendung alternativer Darreichungsformen gerade bei Sportverletzungen wie Prellungen oder Zerrungen zwei Vorteile:

  1. Salben und Gele wirken direkt am Ort der Entzündung und belasten daher den gesamten Organismus weniger.
  2. Dadurch kommt es seltener zu Nebenwirkungen.

Dennoch sind Diclofenac-Tabletten trotzdem oft sinnvoll, da bei einigen Erkrankungen wie Rheuma oder Arthritis Entzündungen an mehreren Stellen im Körper auftreten. Das Medikament kann in diesem Fall über die Blutbahn am meisten Linderung bewirken.

Welche Anwendungsform von Diclofenac Sie zur Behandlung leichter bis mäßiger Schmerzen und Entzündungen wählen, erfragen Sie am besten bei Ihrem Arzt oder Apotheker.

Diclofenac und seine Wirkung


Die Wirkung einer Diclofenac-Tablette setzt etwa 30 bis 60 Minuten nach der Einnahme ein und kann bis zu vier Stunden anhalten. Wenn Sie eine sogenannte Retard-Tablette schlucken, dauert es etwas länger, bis eine Linderung einsetzt, dafür hält der Effekt länger an. Der Wirkstoff selbst liegt im Medikament als Salz vor, besonders häufig sind Natriumsalz (Diclofenac-Natrium) oder Diethylamin-Salz enthalten.

Wie wirkt Diclofenac eigentlich? Zusammen mit den Wirkstoffen Acetylsalicylsäure und Ibuprofen gehört Diclofenac zu den nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR). Diese Medikamentengruppe wirkt antientzündlich, schmerzstillend sowie fiebersenkend und enthält kein Kortison (nicht-steroidal). Bei Einnahme der Stoffe werden bestimmte Enzyme (Cyclooxygenasen), die im Körper Gewebshormone (Prostaglandin) bilden, gehemmt. Schüttet der Körper unter Einwirkung von beispielsweise Diclofenac weniger Prostaglandin aus, reduzieren sich somit Entzündungen, Schmerzen und Fieber.

Wie nimmt man Diclofenac-Tabletten ein?


Um eine schnelle Linderung von akuten Schmerzen zu bewerkstelligen, sollten Sie eine magensaftresistente Diclofenac-Tablette eine Stunde vor oder zwei bis drei Stunden nach einer Mahlzeit einnehmen. Tabletten, die sich im Magen lösen, sollten Sie lieber zu den Mahlzeiten einnehmen, da sie so besser vertragen werden. Genau wie andere Tabletten sollten Sie das Mittel mit ausreichend Wasser zu sich nehmen. Nicht geeignet zum Hinunterspülen sind Getränke wie Milch, Fruchtsäfte oder Schwarztee , da sie die Wirkung von Schmerzmitteln beeinflussen können.

Nebenwirkungen von Diclofenac


Häufige Nebenwirkungen bei der Einnahme von Diclofenac betreffen den Verdauungstrakt. Diese Beschwerden kommen bei allen NSAR vor, da das Gewebshormon Prostaglandin auch für den Schutz der Magenschleimhaut verantwortlich ist. Bei der Hemmung des Hormons durch die Schmerzmittel kann der Magen daher leichter Schaden nehmen.

Das kann zu diesen Nebenwirkungen führen:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Blutungen in Magen und Darm

Außerdem klagen einige Personen über Bauchschmerzen, Blähungen, mangelnden Appetit, Oberbauchbeschwerden und Magen- und Zwölffingerdarmbeschwerden. Weniger häufig kommt es durch die Einnahme von Diclofenac zu Schwindel Kopfschmerzen, Müdigkeit, Reizbarkeit, Hautreaktionen (Ausschlag, Jucken) oder veränderten Leberwerten.

Bei langfristiger Einnahme einer hohen Dosis erhöht sich das Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls. Wenn Sie ohnehin für diese Krankheiten gefährdet sind, vielleicht sogar schon einen Schlaganfall oder Herzinfarkt erlitten haben, sollten Sie vor der Einnahme von Schmerzmitteln immer mit Ihrem Arzt Nutzen und Risiken abwägen.

Auf was sollten Sie bei der Einnahme von Diclofenac achten?


Einige Personen sollten Diclofenac nicht einnehmen. Dazu gehören Betroffene von

  • Blutbildungsstörungen,
  • Geschwüren im Magen und Zwölffingerdarm,
  • Mastdarmentzündung sowie
  • Blutungen im Magen-Darm-Trakt oder Gehirn.

Auch bei Nieren- oder Leberschäden, Herzmuskelschwäche, koronarer Herzkrankheit oder Durchblutungsstörung im Gehirn sollten Sie lieber kein Diclofenac verwenden. Ärzte raten auch Kindern unter 14 Jahren und Frauen im letzten Schwangerschaftsdrittel von der Einnahme ab.

Durch Dilofenac kann es außerdem zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen. Besprechen Sie sich mit dem Arzt, falls Sie bereits eine Medikation einnehmen. Denn zusammen mit anderen antientzündlichen Mitteln kann sich die bereits bestehende Gefahr auf Geschwüre in Magen und Zwölffingerdarm zusätzlich erhöhen. Außerdem kann Diclofenac die Wirkung von Blutdrucksenkern abschwächen. Bei Diclofenac-Gelen sind bislang keine Wechselwirkungen bekannt.

Das ist außerdem wichtig:

Nehmen Sie Schmerzmittel nicht länger als drei Tagen hintereinander und nicht an mehr als zehn Tagen im Monat ein – sofern vom Arzt nicht anders verordnet. Bei längerfristiger Verwendung, vor allem in hoher Dosierung, drohen Nebenwirkungen.

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