Hausmittel gegen Zahnschmerzen durch Zähneknirschen


Wer unbewusst im Schlaf mit den Zähnen mahlt und schmirgelt, leidet unter Zähneknirschen, in der Medizin als Bruxismus bezeichnet. Der Druck auf die Zähne ist dabei enorm: Bei Frauen beträgt dieser bis zu 300 Kilogramm, bei Männern sogar bis zu 400 Kilogramm.1 Die Überlastung des Kaumuskels wirkt sich auch auf andere Körperpartien aus: Betroffene wachen morgens häufig mit Beschwerden wie Kopf- und Zahnschmerzen oder Nacken- und Schulterverspannungen auf.

Diese Hausmittel und homöopathischen Mittel finden Anwendung:

  • Karotten: Als Hausmittel gegen Zahnschmerzen bei Bruxismus kann es helfen, vor dem Schlafengehen eine rohe Karotte zu essen. Ziel ist es, die Kaumuskulatur zu beschäftigen und zu ermüden, damit sie nachts weniger aktiv ist.
  • Coffea (Kaffee): Das homöopathische Mittel Coffea wird Menschen empfohlen, denen es schwerfällt, abends von den Ereignissen des Tages abzuschalten. Dosierempfehlung: ein bis zwei Tabletten täglich.2 Das hört sich erst einmal ungewöhnlich an, weiß man doch um die belebende, anregende Wirkung von Kaffee. Doch Grundlage für die Homöopathie ist die sogenannte Ähnlichkeitsregel, die besagt: „Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt.“
  • Nux vomica (Brechnuss): Betroffene, deren Anspannung und Ärger sich entladen, indem sie nachts mit den Zähnen knirschen, können dreimal täglich ein bis zwei Tabletten dieses Homöopathie-Mittels gegen Zahnschmerzen einnehmen.3

Um das Aufeinanderpressen und -reiben und somit auch den mechanischen Abrieb der Zähne zu verhindern, können Sie Ihren Zahnarzt auch um eine Beratung zu individuell angefertigten Aufbissschienen bitten. Die Schienen aus Kunststoff werden auf die Zähne gesteckt und tragen zu einer Entlastung der Kiefergelenke bei.

Homöopathie gegen Zahnschmerzen

Auch wenn die Wirksamkeit von Homöopathie wissenschaftlich durchaus umstritten ist, gibt es Berichte darüber, dass bei Zahnschmerzen auch Homöopathie einen positiven Einfluss auf die Schmerzlinderung haben kann.4

Tipps gegen Zahnschmerzen bei Babys


Wenn Babys zahnen, bleibt Eltern neben akutem Schlafmangel vor allem folgendes Szenario im Gedächtnis: Der Nachwuchs schreit häufig, ist unleidig, hat leichtes Fieber, wenig Appetit und einen erhöhten Speichelfluss. Durchstoßen die kleinen Milchzähne das Zahnfleisch – das erste Zähnchen durchbricht durchschnittlich im sechsten Lebensmonat den Kiefer5 –, wird dabei das feine Gewebe zerrissen. Das ist schmerzhaft und stellt zudem eine ideale Eintrittspforte für Bakterien dar, die Entzündungen auslösen können.

Mein Kind zahnt – welche Tipps gegen Zahnschmerzen helfen?

  • kalte Beißringe: Zur Unterstützung beim Zahnen und zur Schmerzlinderung können Sie Ihrem Kind Beißringe (beispielsweise erhältlich in der Drogerie) geben, die Sie vorher im Kühlschrank aufbewahrt haben.
  • Brotrinde: Ein altes Hausmittel gegen Zahnschmerzen bei zahnenden Babys ist ein Stück Brotrinde, das als eine Art „natürliche Beißhilfe“ fungiert. Achten Sie aber darauf, dass die Brotrinde nicht steinhart, sondern noch schön elastisch ist.
  • Salbei- oder Gewürznelkenöl: Gegen entzündete Stellen im Mund hilft Salbei- oder Gewürznelkenöl, das es in der Apotheke zu kaufen gibt. Einfach ein Wattestäbchen damit tränken und vorsichtig auf die schmerzenden Stellen im Mund tupfen.
  • Chamomilla (Kamille): Wer es mit Homöopathie gegen die Schmerzen beim Zahnen probieren möchte, kann seinem Kind dreimal täglich fünf Tropfen Chamomilla geben.6 Kamille wirkt entzündungshemmend und fördert den Heilungsprozess.

Das Zahnen gehört zum natürlichen Entwicklungsprozess. Trotzdem sollten Sie mit Ihrem Kind zum Arzt gehen, wenn das – möglicherweise begleitende – Fieber sehr hoch (über 39 Grad Celsius7) ist oder nicht zurückgeht. Ist das Kind jünger als zwei Jahre, sollten Sie bereits einen Arzt aufsuchen, wenn es länger als einen Tag fiebert. Bei älteren Kindern nach drei Tagen.8

Zahnschmerzen durch Weisheitszähne sanft lindern


Mit dem Durchbruch der Milch- und später der bleibenden Zähne ist es leider bei vielen Menschen nicht getan. Auch Weisheitszähne können Unruhestifter im Mund sein und Probleme wie Reizungen und Schwellungen am Zahnfleisch, Schmerzen und manchmal sogar Kopfschmerzen hervorrufen.

Was tun?

  • Pfefferminztee: Mit diesem Hausmittel gegen Zahnschmerzen durch Weisheitszähne schlagen Sie gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Zum einen wirkt Pfefferminze schmerzlindernd, zum anderen antibakteriell, somit auch vorbeugend gegen mögliche bakterielle Infektionen im Mund. Einfach wiederholt hintereinander, mehrmals täglich ein paar Schluck Pfefferminztee gurgeln.
  • Cheiranthus cheiri (Goldlack): Die entzündungshemmende Heilpflanze wird in der Homöopathie gegen Zahnschmerzen eingesetzt. Am ersten Tag stündlich, am zweiten Tag alle zwei Stunden fünf Globuli (Streukügelchen, Darreichungsform homöopathischer Arzneimittel) einnehmen, und ab dem dritten Tag dreimal täglich fünf.9

Ob Weisheitszähne entfernt werden müssen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum Beispiel davon, ob diese weh tun oder wenn die Weisheitszähne andere Zähne im Kiefer verschieben würden.10

Angst vor dem Zahnarztbesuch?

Angstschweiß, die Hände zittern, Magen und Darm rumoren – es gibt Menschen, denen der bevorstehende Zahnarztbesuch körperliches und seelisches Unbehagen bereitet. Der Gedanke an möglicherweise bevorstehende Zahnschmerzen kann durch einige Mittel aus der Homöopathie gelindert werden, zum Beispiel Aconitum napellus (Blauer Eisenhut), Argentum nitricum (Silbernitrat) und Ignatia (Ignatiusbohne). Zur Dosierung: abends vor dem zahnärztlichen Eingriff und 60 Minuten vor dem Termin jeweils fünf Globuli.11

Hausmittel gegen Zahnschmerzen nach zahnärztlicher Behandlung


Manchmal lässt sich eine Zahnoperation oder das Ziehen eines Zahns nicht vermeiden. Nach der Behandlung ist die Wunde empfindlich und schmerzt.

Doch auch für diese Fälle gibt es Tipps gegen Zahnschmerzen:

  • Kälte: Der Ratschlag „kühlen, kühlen, kühlen“ gilt als altbewährtes Hausmittel gegen Zahnschmerzen nach einer Wurzelbehandlung. Halten Sie dazu ein Kühlpad an die schmerzende Wange. Bitte dieses nicht direkt auf die Haut legen, sondern vorher in ein Tuch einwickeln, um Erfrierungen der Haut zu vermeiden.
  • Arnica montana (Echte Arnika): Dreimal im Abstand von 15 Minuten fünf Globuli, danach je nach Bedarf vier- bis fünfmal täglich fünf Globuli.12 Arnika lindert die Schmerzen und hilft gegen Schwellungen.
  • Hypericum perforatum (Johanniskraut): Schießen die Schmerzen eher ein und sind stechend, kann das möglicherweise auf eine Verletzung des Zahnnervs hindeuten. Auch hier hält die Homöopathie ein passendes Mittel gegen die Zahnschmerzen bereit: Hypericum perforatum. Zu Behandlungsbeginn nehmen Sie stündlich fünf Globuli, die Zeitabstände werden anschließend länger: Am zweiten Tag alle zwei Stunden, ab dem dritten dreimal täglich fünf Globuli.13

Klingen die Schmerzen circa drei Tage nach der zahnärztlichen Behandlung nicht ab, sollten Sie sich in jedem Fall noch einmal mit Ihrem behandelnden Arzt in Verbindung setzen, um die Ursache dafür zu klären und dieser Abhilfe zu schaffen.

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Julia Lindert Die Ressortjournalistin Julia Lindert spezialisierte sich während ihres Studiums auf die Themenfelder Medizin und Biowissenschaften. Medizinische Sachverhalte in verständlicher Sprache zu formulieren, ist das, was sie an ihrer Arbeit besonders mag. Ihr Credo in Bezug auf Krankheitsbilder und Therapiemöglichkeiten: Nichts beschönigen, aber auch keine unnötigen Ängste schüren. Julia Lindert Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
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