Was ist der Unterschied zwischen akuter und chronischer Rachenentzündung?
Akute Rachenentzündung
- Meist tritt die akut verlaufende Entzündung der Rachenschleimhäute sehr plötzlich, also ohne eindeutige Vorboten, auf und verläuft schmerzhaft und heftig.
- Nicht nur die Rachenschleimhaut selbst, sondern auch die Schleimhäute in unmittelbarer Umgebung des Rachens (in Nase und Kehlkopf) sind meistens entzündet.
- In der Regel ist die akute Rachenentzündung sehr ansteckend.
Chronische Rachenentzündung
- Wenn der Betroffene immer wieder oder über einen längeren Zeitraum hinweg an Rachenschmerzen leidet, sprechen Experten von einer chronischen Rachenentzündung.
- Bei chronischen Rachenschmerzen handelt es sich um einen andauernden Reizzustand der Rachenschleimhaut
- Reizungen entstehen im Regelfall durch äußere Faktoren wie übermäßigem Zigaretten- oder Alkoholkonsum sowie durch ständigen Kontakt zu Staub, Chemikalien oder Reizgasen.
Wie steckt man sich an?
Bei einer akuten Rachenentzündung werden die Erreger üblicherweise durch sogenannte Tröpfcheninfektionen übertragen. Also zum Beispiel durch Speichel, der versehentlich beim Sprechen ausgestoßen wird oder über Nasensekret, welches beim Niesen die Nase verlässt. In Bereichen, wo sich viele Menschen aufhalten, kann man sich also leicht anstecken. Eine chronische Rachenentzündung hingegen ist nicht anstecken.
Rachenentzündung – das sind typische Symptome
Wenn Ihnen das Sprechen schwerfällt, das Schlucken weh tut und Sie ständig ein Fremdkörpergefühl im Hals haben, dann sind Sie wahrscheinlich von einer Rachenentzündung betroffen. Die Symptome entstehen durch die Schwellung der Rachenwand, sobald sich die Entzündung eingenistet hat. Dadurch verengt sich der Rachenraum und Nahrung sowie Speichel haben es schwerer, den Hals zu passieren. Bei besonders schlimmen Fällen kann die Schleimhaut sogar so stark anschwellen, dass auch das Atmen schwerfällt.
Je nachdem, ob es sich um eine akute oder chronische Rachenentzündung handelt, unterscheiden sich die Symptome:
- Bei einer akuten Rachenentzündung treten Symptome wie starke Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Fieber und Kopfschmerzen sehr plötzlich auf. Oft zeigen sich die akuten Rachenschmerzen gemeinsam mit Anzeichen einer Erkältung (Husten und Schnupfen) oder einer Nasennebenhöhlenentzündung.
- Von einer chronischen Rachenentzündung sprechen Experten, wenn die Beschwerden zwar milder, aber über einen längeren Zeitraum hinweg vorhanden sind. Zu den Symptomen zählen unter anderem ein Trockenheitsgefühl im Rachen sowie Räusperzwang. Die Beschwerden gehen häufig mit Schmerzen im Rachen, Reizhusten und ständigem Fremdkörpergefühl im Hals einher.
Die Dauer der Rachenentzündung
Die Dauer der akuten Rachenentzündung kann schwer vorhergesagt werden. Tritt sie im Rahmen eines grippalen Infekts auf, heilt sie meist innerhalb weniger Tage von selbst wieder ab.1 Kommt hingegen eine zusätzliche Infektion mit Bakterien (Superinfektion) hinzu, ist die Dauer der Rachenentzündung abhängig vom individuellen Heilungsverlauf, der medikamentösen Behandlung und der Stärke des Immunsystems des Patienten.
Bei chronischen Rachenentzündungen ist eine Dauer von mehreren Wochen bis Monaten möglich. Werden die Auslöser (wie beispielsweise Tabakrauch) nicht beseitigt, hält in der Regel auch die Erkrankung an.1
Wie Rachenschmerzen entstehen
Wenn Entzündungen im Hals- und Rachenraum entstehen, machen sich diese durch Rötungen oder schmerzhaftes Anschwellen der Schleimhäute im Rachen bemerkbar, das nehmen Betroffene als Rachenschmerzen wahr.
In den meisten Fällen sind Virusinfektionen Ursache für eine akute Rachenentzündung. Influenza-, Parainfluenza- oder Adenoviren sind die häufigsten Auslöser – oft tritt die Rachenentzündung dann im Rahmen eines grippalen Infekts auf. Ursprung der Rachenschmerzen können jedoch auch bestimmte Bakterien sein wie β-hämolysierende Streptokokken, Haemophilus influenzae oder Pneumokokken. Wenn sich die Krankheitserreger in der Rachenschleimhaut angesiedelt haben, versucht der Rachen mit allen ihm möglichen Mitteln die Viren oder Bakterien wieder loszuwerden, also beispielsweise durch Errötung, Schwellung oder Hitze. Das verursacht dann ein Brennen im Rachen oder Schluckbeschwerden.
Chronische Rachenschmerzen können durch körperliche Störungen wie die Refluxkrankheit bedingt sein. Weil der Muskel zwischen Magen und Speiseröhre nicht richtig schließt, fließen die Mageninhalte in die Speiseröhre zurück. Das verursacht Sodbrennen. Gelangt die Magensäure sogar bis in den Rachen, kann es zu chronischem Brennen im Rachen kommen. Meist sind jedoch Reizstoffe, mit denen die Rachenschleimhaut über lange Zeit immer und immer wieder in Kontakt gekommen ist, Ursache für eine chronische Rachenentzündung. Diese Reizstoffe können zum Beispiel folgende sein:
- trockene Luft
- Alkohol
- zu scharfes oder zu heißes Essen
- Tabak
- Reizgase
- Allergene
- Kontakt zu Chemikalien
Gute Nachrichten: Egal, ob Sie von einer akuten oder chronischen Rachenentzündung betroffen sind, eine Besserung ist bei gezielter Behandlung möglich.
So behandeln Sie das Brennen im Rachen mit Medikamenten
Viele Menschen wählen bei Rachenschmerzen den Gang zur Apotheke, um eine gezielte Behandlung zu erhalten. Dort finden Sie eine große Auswahl an Medikamenten, die ihre Beschwerden lindern können. Am beliebtesten sind Halstabletten, weil sie eine betäubende und abschwellende Wirkung auf die Rachenschleimhaut haben. Zudem sind sie schmerzstillend und speichelanregend. Da die Schleimhäute Feuchtigkeit lieben, werden sie so bei ihrer Heilung unterstützt.
Wann sollten Sie zum Arzt gehen?
Wenn Sie hohes Fieber (über 39,0 Grad Celsius)2 haben oder ein besonders starkes Krankheitsgefühl besteht, ist es ratsam, Ihren Hausarzt aufzusuchen. Auch wenn die Rachenschmerzen sich mit Hausmitteln oder frei verkäuflichen Präparaten absolut nicht bessern wollen, ist ein Besuch in der Praxis stark zu empfehlen.
Mediziner raten bei einer akuten Rachenentzündung für gewöhnlich zu Medikamenten, die das Allgemeinbefinden verbessern, indem sie Schmerzen lindern und Fieber senken. Solche Arzneimittel enthalten beispielsweise Wirkstoffe wie Acetylsalicylsäure, Ibuprofen oder Paracetamol. Eine Behandlung mit Antibiotika erfolgt nur bei sehr schweren Verläufen von Infekten, die durch Bakterien ausgelöst wurden. Gegen virale Erreger sind Antibiotika unwirksam.
Zur Therapie einer chronischen Rachenentzündung ist es zunächst wichtig, die Auslöser zu beseitigen (also beispielsweise das Rauchen aufzuhören oder Allergene wie Tierhaare aus dem Umfeld zu entfernen). In den meisten Fällen klingt die Entzündung so von ganz alleine wieder ab. Geschieht dies nicht, muss der Hausarzt eventuell weitere Untersuchungen durchführen, um den Grund für die chronische Rachenentzündung zu ermitteln.
Welche Hausmittel helfen bei Rachenentzündung?
Gegen die Symptome einer Rachenentzündung können unter anderem Hausmittel helfen. Diese zielen in der Regel darauf ab, das Immunsystem zu unterstützen, Beschwerden zu lindern und die Erkrankungsdauer zu verkürzen. Besonders häufig empfehlen Ärzte folgende Hausmittel zur Bekämpfung der Rachenentzündung:
- Dampfinhalation durchführen: Das Einatmen von heißem Wasserdampf befeuchtet die Schleimhäute und steigert die Durchblutung. Als heilungsfördernde Zusätze können beispielsweise Kochsalzlösungen aus der Apotheke verwendet werden.
- Ausreichend Flüssigkeit zuführen: Trinken Sie insgesamt mindestens 1,5 bis 2 Liter pro Tag, um die Schleimhäute feucht zu halten.3 Tee mit antiviralen Eigenschaften wie Thymiantee eignet sich hierbei besonders.
- Halsbonbons lutschen: Vor allem Pastillen mit Eibischwurzel, Salbeiblättern oder Isländisch Moos werden gerne verwendet, da sie die Schleimhäute befeuchten und entzündungslindernde Eigenschaften besitzen Die natürlichen Schleimstoffe des Isländisch Moos legen sich zudem wie eine Schutzschicht über den entzündeten Rachen.
- Regelmäßig gurgeln: Das Gurgeln mit beispielsweise entzündungshemmendem Salbeitee oder speziellen Mundspülungen aus der Apotheke befeuchtet die Schleimhäute und lindert so Rachenschmerzen.
- Feuchtwarme Wickel anwenden: Hierfür wird ein Baumwolltuch mit warmem Wasser befeuchtet, um den Hals gelegt und dann mit einem trockenen Schal umwickelt. Die feuchte Wärme regt die Durchblutung im Rachenbereich an und wirkt entspannend. Der Wickel darf so lange getragen werden, wie er als angenehm empfunden wird.
Außerdem gilt:
Möglichst nicht rauchen, auf scharfes Essen verzichten und keinen Alkohol trinken, da diese Faktoren die empfindliche Rachenschleimhaut zusätzlich reizen können. Auch Fruchtsäfte mit hohem Säuregehalt verstärken häufig das Brennen im Rachen.
Zudem ist es wichtig, den Halsbereich warmzuhalten und den Körper keiner großen Anstrengung auszusetzen. Moderate Spaziergänge an der frischen Luft sind jedoch erlaubt.
Vorsorge: Maßnahmen, damit Rachenschmerzen nicht entstehen
Um einer Rachenentzündung gar nicht erst die Chance zu geben, sich entfalten zu können, gibt es einige Maßnahmen zur Vorsorge. Generell sind alle Mittel sinnvoll, die Ihre Abwehrkräfte stärken, so auch eine gesunde Lebensweise, ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung. Genauso ist die Vermeidung von äußeren Reizstoffen als Vorbeugung nützlich: Verzichten Sie daher aufs Rauchen, konsumieren Sie Alkohol nur in Maßen, trinken Sie ausreichend Wasser und achten Sie darauf, dass in den Räumen, in denen Sie sich aufhalten, die Luftfeuchtigkeit entsprechend hoch ist.