Häufig gestellte Fragen zu Augenschmerzen
Augenschmerzen können verschiedene Ursachen haben, darunter Fehlsichtigkeit, Trockenheit, Entzündungen, Verletzungen oder ein zu hoher Augeninnendruck. Da die Auslöser so vielseitig sind, ist eine Untersuchung durch einen Facharzt für Augenheilkunde sinnvoll.
Aufgrund der vielfältigen Ursachen von Augenschmerzen empfiehlt es sich, eine Untersuchung durch einen Augenarzt in Betracht zu ziehen. Insbesondere dann, wenn die Beschwerden anhalten, an Intensität zunehmen oder von anderen Symptomen begleitet werden, wie Sehstörungen, Rötungen der Augen oder Kopfschmerzen.
Menschen nehmen Augenschmerzen unterschiedlich und je nach Ursache wahr. Ein blauer Fleck im Auge deutet auf eine Verletzung hin, während ein Gefühl von Muskelkater durch übermäßige Bildschirmarbeit verursacht werden kann. Ein Sandgefühl im Auge ist oft ein Zeichen für einen Fremdkörper. Nadelstiche im Auge sind möglicherweise durch Trockenheit oder Infektionen verursacht. Zusätzlich können Augenschmerzen von weiteren Symptomen begleitet werden, wie etwa einem brennenden Gefühl, Bewegungsschmerz beim Drehen der Augen oder einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber Druck.
Lang anhaltende Überlastung der Augen kann zu Problemen führen. Häufige Fehler sind das Lesen oder Arbeiten am Computer bei schlechter Beleuchtung. Aber auch ein falsch eingerichteter Arbeitsplatz verursacht Beschwerden. Um die Augen zu entlasten, ist es daher wichtig, regelmäßige Pausen einzuplanen, eine optimale Bildschirmposition einzunehmen und für gute Lichtverhältnisse zu sorgen.
Treten die Schmerzen im Auge plötzlich auf, können sie durch Fremdkörper im Auge oder eine Hornhautverletzungen verursacht sein. In solchen Fällen sollte immer ein Arzt aufgesucht werden.
Regelmäßiges Blinzeln, häufiges Lüften, feuchtigkeitsspendende Augentropfen und das Vermeiden von übermäßiger Bildschirmzeit helfen bei der Linderung von schmerzenden Augen aufgrund von Trockenheit. Auch die Verwendung von feuchtigkeitsspendenden Augentropfen ist mitunter ratsam. Planen Sie, wenn möglich, während der Arbeit regelmäßig kurze Pausen ein, bei denen sich Ihre Augen wieder entspannen können.
Welche Ursachen können hinter Augenschmerzen stecken?
Die Ursachen von schmerzenden Augen können sehr vielfältig sein: Für den so genannten okularen Augenschmerz (Schmerz am Augapfel) sind oft ein Fremdkörper im Auge, eine Entzündung der Leder- oder Hornhaut des Auges oder auch ein Gerstenkorn am Auge verantwortlich. Die orbitalen Augenschmerzen (Schmerzen in der Augenhöhle) werden unter anderem durch Migräne, Schädigungen sowie durch Entzündungen der Sehnerven oder der Augenmuskeln hervorgerufen.
Direkt zu den Auslösern:
Entzündliche Augenerkrankungen
Eine verbreitete Ursache für Augenschmerzen sind entzündliche Prozesse. Diese Erkrankungen können prinzipiell in jedem Lebensalter auftreten und verschiedene Strukturen des Auges betreffen. Häufig werden sie durch Infektionen mit Viren oder Bakterien ausgelöst.1 Bei entzündlichen Augenerkrankungen kann es zur Beeinträchtigung der Sehfunktion und sogar zu Fieber kommen.
Je nach Lokalisation unterscheidet man verschiedene Arten von Entzündungen. Sie treten am oder im Auge auf:
- Bindehautentzündung (Konjunktivitis)
- Hornhautentzündung (Keratitis)
- Entzündung der Lederhaut (Skleritis)
- Entzündungen des Augeninneren (Uveitis)
- Netzhautentzündung (Retinitis)
- Entzündung des Glaskörpers (Endophthalmitis)
- Entzündungen von Tränensack und -drüse
- Entzündete Augenlider
- Schmerzhaftes Gerstenkorn (Hordeolum)
- Sehnerv-Entzündung
- Augenmuskel-Entzündung (Okuläre Myositis)
Achtung: Entzündung des Auges durch mangelnde Hygiene bei Kontaktlinsen
Wer Kontaktlinsen trägt und die Hygieneregeln missachtet, riskiert eine gefährliche Pilzinfektion auf der Hornhaut des Auges. Nutzen Sie weiche Kontaktlinsen, sollten Sie folgende Hygieneregeln unbedingt beachten, um eine Hornhautinfektion zu vermeiden:
- Den Behälter mit der Aufbewahrungsflüssigkeit für Linsen immer kühl lagern.
- Aufbewahrungs- und Spülflüssigkeit nicht über das Haltbarkeitsdatum hinaus verwenden.
- Kontaktlinsen nur so lange nutzen wie vorgesehen, also Tageslinsen nicht mehrere Tage tragen.
Verblitzung der Augen
Trifft intensive UV-Strahlung auf das ungeschützte Auge, kann das zu einer Art „Sonnenbrand“ auf der Hornhaut (Photokeratitis) oder der Bindehaut (Photoconjunctivitis) führen. Hier werden die Epithelzellen der Hornhaut verletzt oder sterben sogar ab. Zu einer solchen Verblitzung der Augen kann es beim Schweißen ohne Schutzbrille kommen, oder wenn man sich im Hochgebirge im Schnee oder am Meer ohne Sonnenbrille mit UV-Schutz aufhält.
Eine Verblitzung der Augen, als Ursache von Augenschmerzen, bemerken die Betroffenen erst Stunden nach der Exposition.2 Die Verblitzung verursacht ein unangenehmes Gefühl, so als ob sich ein Fremdkörper im Auge befände. Dieses Gefühl wird oft von Schmerzen bei Lichteinfall, Rötung, gereizten Augen und schlechterer Sehschärfe begleitet.
In der Regel heilt die Hornhaut beziehungsweise Bindehaut innerhalb von ein bis zwei Tagen wieder.2
Wichtig: Dennoch sollten Sie bei einer Verblitzung immer einen Arzt aufsuchen, dieser kann das Ausmaß beurteilen und zum Beispiel eine antibiotische Salbe verordnen. So lässt sich eine Infektion der verletzten Hornhaut vermeiden.
Schmerzen bei trockenen Augen (Sicca-Syndrom)
Die Trockenheit des Auges entsteht dadurch, dass das Auge nur ungenügend durch Tränenflüssigkeit befeuchtet wird. Ursachen hierfür können sein:3
- Aufenthalt in verrauchten Räumen
- trockene Luft oder Luftzug durch Klimaanlagen/Ventilatoren
- zu lange, ununterbrochene Bildschirmarbeit
- steigende Umweltbelastungen (Feinstaub, Ozon)
- Diabetes mellitus
- rheumatische Erkrankungen
- Schilddrüsenerkrankungen
Bei zu trockenen Augen treten zum Beispiel Augenschmerzen beim Bewegen, brennende Augen, gerötete Augen, Fremdkörpergefühl und Lichtempfindlichkeit auf. Trockene Augen sind relativ einfach durch Augentropfen behandelbar. Sie befeuchten die Netzhaut. Sinnvoll ist es natürlich, wenn möglich, die Auslöser für die trockenen Augen zu meiden.
Augenschmerzen bei Erkältung
Augenschmerzen können zudem im Rahmen einer Erkältung oder Grippe neben Kopf- und Gliederschmerzen auftreten. Die Ursache ist meist eine akute Entzündung der Nasennebenhöhlen (Sinusitis), die in der unmittelbaren Nachbarschaft der Augenhöhlen liegen. Dabei schwellen die betroffenen Schleimhäute an, wodurch sich Druck aufbaut und die Belüftung der Nebenhöhlen verschlechtert wird. Das verursacht:
- Druck auf den Sehnerv und die Augenmuskeln
- Schmerzen im Bereich der Augenhöhlen
- eventuell sogar Sehstörungen, wie verschwommenes Sehen oder Doppelbilder
Bei Augenschmerzen, die durch eine Sinusitis bedingt sind, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Zur Behandlung eignen sich abschwellende Nasensprays oder entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente.
Symptome von Augenschmerzen
Augenschmerzen können in unterschiedlicher Ausprägung vorkommen, zum Beispiel als Stechen oder als dumpfer, brennender oder drückender Schmerz. Außerdem treten die Beschwerden an unterschiedlichen Stellen auf: direkt im Auge, rings ums Auge oder auch als Schmerzen hinter dem Auge, also in der Augenhöhle.
Zu den Symptomen:
Schmerzen in der Augenhöhle
Die Augenhöhlen sind halbkreisförmige Einbuchtungen des Schädelknochens. Darin liegen die Augäpfel, die Augenmuskeln zur Bewegung der Augen, Blutgefäße, Nerven, wie der Sehnerv, die Tränendrüse, sowie Binde- und Fettgewebe. Diese Strukturen können erkranken, sich entzünden und Schmerzen verursachen, was der Betroffene als stechenden Schmerz im Auge, hinterm Auge beziehungsweise in der Augenhöhle empfindet. Auch die Beweglichkeit des Auges kann beeinträchtigt sein. Die wichtigsten Ursachen sind beispielsweise:
- Entzündung des Sehnervs
- Entzündung der Augenmuskeln
- Augenhöhlen-Vereiterung
- Tolosa-Hunt-Syndrom (knötchenartige Entzündung im Bereich der Augenhöhle)
Aber auch Tumore können Schmerzen in der Augenhöhle hervorrufen. Nur ein Facharzt für Augenheilkunde kann eine genaue Diagnose stellen und die geeignete Behandlung einleiten.
Stechen im Auge
Ein Stechen im Auge tritt als Symptom bei verschiedenen Verletzungen oder Erkrankungen des Auges auf. Dazu gehören beispielsweise:
- Verletzungen des Auges selbst oder seiner zugehörigen Strukturen
- entzündliche oder allergische Vorgänge im und am Auge
- Migräneanfall oder Cluster-Kopfschmerzen
- ein akuter Grünen Star (Glaukom)
Neben dem Stechen kann der Patient auch reibende, juckende, brennende Schmerzen oder einen Druckschmerz im Auge fühlen. Wie das Stechen im Auge können alle diese Augenschmerzen außerdem noch mit Sehstörungen und Lichtüberempfindlichkeit einhergehen, was das Sehen mehr oder weniger stark beeinträchtigt.
Augenschmerzen und Migräne
Schmerzen hinter dem Auge sind häufig auf Migränekopfschmerzen zurückzuführen, die von klopfenden oder pochenden Schmerzen begleitet werden. Dieser Kopfschmerztyp wird oft von Symptomen wie Übelkeit und Lichtempfindlichkeit begleitet. Charakteristisch ist, dass das Pochenhinter dem Auge mit dem Puls synchron ist. Dies bedeutet, dass der Schmerz mit steigender Pulsfrequenz zunimmt. Um die Schmerzintensität zu verringern, verhalten sich Migräne Patienten daher möglichst ruhig.
Druckschmerz im Auge
Augenschmerzen kann der Betroffene auch als Druck wahrnehmen. Für Druckschmerzen am Auge gibt es eine Reihe verschiedener Auslöser:
- Überlastung der Augen
- Fehlende oder falsch eingestellte Sehhilfen
- Sicca-Syndrom (trockene Augen)
- Entzündung der Lederhaut
- Entzündung der Nasennebenhöhlen (Sinusitis)
- Migräneanfall
Treten die Druckschmerzen hinter den Augen plötzlich auf oder verschwinden auch nach einigen Tagen nicht wieder, sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.
Wie diagnostiziert der Arzt die Ursache der Augenschmerzen?
Der Augenarzt fragt im Gespräch mit dem Patienten zunächst danach, welche Beschwerden vorliegen, wann und in welchem Zusammenhang die Augenschmerzen auftreten und ob Vorerkrankungen bestehen. Danach kann er verschiedene Untersuchungen am Auge durchführen:
- Untersuchung des Auges mit dem Mikroskop
- Messung des Augeninnendrucks
- Spiegelung des Augenhintergrunds (also der Netzhaut und deren Blutgefäße)
- Sehschärfentest
Die Behandlung von Augenschmerzen
Ob bei Augenschmerzen Selbsthilfe ausreicht oder eine ärztliche Behandlung notwendig ist, und welche Behandlungsmethode der Augenarzt einsetzt, hängt von der Ursache ab. Schmerzt das Auge durch Übermüdung oder Überanstrengung (Bildschirmarbeit) helfen regelmäßige Pausen. Nicht korrekt eingestellte Sehhilfen (Brillen, Kontaktlinsen) sollten nach Ausmessen der Sehschärfe durch einen Optiker oder Augenarzt erneuert werden.
Bei Entzündungen, Fremdkörpern oder allen Augenschmerzen unbekannter Ursache ist es auf jeden Fall anzuraten, einen Augenarzt aufzusuchen. Bei einem Fremdkörper im Auge besteht die Behandlung zunächst darin, diesen mit speziellen Instrumenten zu entfernen. Dazu wird das Auge des Patienten durch Augentropfen örtlich betäubt.
Liegen den Schmerzen im Auge bakterielle Entzündungen zugrunde, erfolgt in der Regel die Behandlung mit Antibiotika. Bei der Therapie derartiger Augenschmerzen können aber auch herkömmliche Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente, wie Ibuprofen oder Diclofenac eingesetzt werden.
Verursachen Herpes-Viren eine Entzündung am oder im Auge, verschreibt der Arzt virostatische Salben oder Tabletten.4 Sie verhindern, dass sich die Viren vermehren, und es kommt zum Rückgang der Entzündung. Eine Therapie bei viraler Bindehautentzündung beschränkt sich hingegen auf die Linderung der Symptome.5
Grüner Star
Der Grüne Star (medizinisch Glaukom) ist eine Sammelbezeichnung für Erkrankungen des Auges, die mit einer Druckschädigung des Sehnervs verbunden sind. Meist ist ein Glaukom mit einer krankhaften Erhöhung des Augeninnendrucks verbunden. Ein unbehandelter Grüner Star führt zur fortschreitenden Schädigung des Sehnervs und damit letztlich zum Erblinden. Liegt ein Grüner Star vor, verschreibt der Arzt meistens Augentropfen, die den Augeninnendruck senken. Auch eine Operation mit einer Laserbehandlung kann das Abflusssystem des Auges regulieren.
Selbsthilfe bei Augenschmerzen – was kann man selbst tun?
Ist die Ursache der Augenschmerzen bekannt, können Betroffene auch Erste-Hilfe-Maßnahmen durch Hausmittel oder Produkte aus der Apotheke zuhause leisten. Nachstehend erhalten Sie Tipps, was Sie selbst gegen Beschwerden am oder im Auge tun können:
- Augen entspannen: Gönnen Sie Ihren Augen Ruhe. Vermeiden Sie mehrstündige Bildschirmarbeit, Fernsehen und auch Lesen ohne Pausen. Aber auch trockene Luft (Heizung, Klimaanlage) und das Tragen von Kontaktlinsen sind nichts für gestresste Augen. Tipp: Regelmäßige Spaziergänge an der frischen Luft tun nicht nur Ihren Augen, sondern dem ganzen Körper gut.
- Kompressen: Ein weiteres hilfreiches Hausmittel bei müden oder geschwollenen Augen ist eine kühlende Kompresse. Hierfür können Sie beispielsweise einfach ein sauberes, feuchtes Tuch auf die geschlossenen Augen legen. Es gibt aber auch spezielle Augen-Gelmasken in Apotheken oder Drogerien zu kaufen, die Sie zum Kühlen des Augenbereichs verwenden können. Bei wiederkehrenden Entzündungen der Lidränder (zum Beispiel Gersten- oder Hagelkorn) haben sich auch feucht-warme Kompressen (getränktes Wattepad oder Baumwolltuch) bewährt.
- Augensalben und -spülungen: Augenspülungen können helfen, einen Fremdkörper (zum Beispiel ein Insekt) zu entfernen. Spülen Sie das betroffene Auge vorsichtig mit warmem Wasser, besser noch mit isotonischer Kochsalzlösung (erhältlich in Drogerie und Apotheke) aus. Zudem gibt es in der Apotheke freiverkäufliche antiseptische Salben, die beispielsweise bei der Behandlung eines Gerstenkorns unterstützen.
Aber nicht immer können Sie selbst etwas gegen Augenschmerzen tun. Sind die Ursachen der Augenschmerzen ernsthafter Natur und nicht durch die oben erwähnten Hausmittel zu beheben, wird ein Besuch beim Augenarzt notwendig. Er stellt die richtige Diagnose und wird danach die geeignete Therapie wählen.