Häufig gestellte Fragen zu Schmerzmitteln für Kinder


Welche Wirkstoffe eignen sich zur Schmerzbehandlung bei Kindern?

Ibuprofen und Paracetamol sind gut untersucht und zeigen eine gute Wirkung. Säuglinge unter 3 Monaten dürfen nur Paracetamol bekommen, ältere Kinder dann beide Wirkstoffe.1

Welches Schmerzmittel ist besser für Kinder geeignet: Ibuprofen oder Paracetamol?

Beide Wirkstoffe kommen für Kinder infrage. Ibuprofen hat zusätzlich eine entzündungshemmende Wirkung und eignet sich daher beispielsweise bei Halsschmerzen besonders gut.

Tabletten, Saft oder Zäpfchen — Welches Schmerzmittel für welches Kind?

Zäpfchen bieten sich besonders zur Behandlung von Babys an. Kleinkinder nehmen in der Regel gern Saft, da sie Tabletten noch nicht gut schlucken können. Zudem lässt sich Saft genauer dosieren. Ältere Kinder, etwa ab dem Grundschulalter, können auch Tabletten bekommen.

Welche Alternativen zu Schmerzmitteln gibt es für Kinder?

Geben Sie Medikamente immer nur zurückhaltend und nach Rücksprache mit Ihrem Arzt. Oft lassen sich Beschwerden auch anders lindern: Eine liebevolle Pflege, Wärme oder Kälte, Wickel und Ruhe haben sich schon oft bewährt.

Geeignete Schmerzmittel für Kinder: Paracetamol und Ibuprofen


Zur Behandlung von Schmerzen bei Kindern kommen zwei Wirkstoffe infrage: Ibuprofen und Paracetamol. Beide wurden in Studien getestet und sind als Schmerzmittel für Kinder zugelassen.1 Die Arzneimittel gelten als wirksam.1 Dennoch gibt es einige Punkte, die Eltern beachten sollten

  • Setzen Sie Schmerzmittel gezielt und richtig dosiert ein. Auch wenn sie freiverkäuflich sind, können Nebenwirkungen auftreten. Eine lange Einnahmedauer oder Überdosierung ist meist schädlich.  
  • Welche Dosis richtig ist, entscheidet der Kinderarzt. Wie viel von einem Medikament ein Kind bekommen kann, hängt von Alter und Körpergewicht ab und muss für jedes Kind individuell berechnet werden. 
  • Suchen Sie im Zweifel immer einen Arzt auf – lieber einmal zu viel als einmal zu wenig. Vor allem, wenn Sie einen Säugling haben, das Kind teilnahmslos wirkt, schnell ansteigendes Fieber auftritt oder sich der Zustand nicht bessert. 

Ibuprofen und Paracetamol sind in unterschiedlichen Darreichungsformen erhältlich. Auch die Entscheidung darüber liegt beim Arzt. Je nach Alter kann der kleine Patient die Schmerzmittel in folgenden Formen erhalten: 

  • Tabletten 
  • Tropfen 
  • Saft  
  • Zäpfchen 

Tabletten sind erst für größere Kinder, etwa ab dem Grundschulalter, geeignet. Kleinere, die sich mit dem Schlucken schwertun, bekommen Schmerzmittel überwiegend in Form von Saft oder Tropfen. Die Hersteller bieten extra Mittel mit angenehmem Geschmack für Kinder an. Babys verschreibt der Arzt meist Zäpfchen mit Paracetamol. 

Achtung: Viele Erwachsene verlassen sich bei Schmerzen, Fieber und Entzündungen auf den Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS). Kinder sollten ihn jedoch auf keinen Fall bekommen, sonst könnte das Reye-Syndrom entstehen.2 Dabei handelt es sich um eine seltene Leber- und Hirnerkrankung, die unter Umständen lebensbedrohlich ist. 

Schmerzmittel für Kinder? Vorher immer zum Arzt

Eltern sollten ihren Kindern Schmerzmittel nie auf eigene Faust geben. Bringen Sie das Kind zum Kinderarzt, der es untersucht und gegebenenfalls ein passendes Präparat verschreibt. Denn der kleine Körper reagiert anders als der von Erwachsenen. Geben Sie Ihrem Kind daher auch nie einfach Tabletten für Erwachsene.

Hinzu kommt, dass die Leber von Kindern länger braucht, um Medikamente zu verstoffwechseln. Daher sollten Schmerzmittel so sparsam wie möglich eingesetzt werden. Welches Mittel in welcher Dosierung Ihrem Kind helfen kann, weiß der Fachmann am besten.

Paracetamol für Kinder

Paracetamol eignet sich schon für die Kleinsten; selbst Frühgeborene dürfen den Wirkstoff erhalten.3 Er wirkt schmerzlindernd sowie fiebersenkend und findet daher seinen Einsatz bei leichten bis mäßigen Schmerzen und Fieber. Die richtige Dosierung für Ihr Kind erfahren Sie vom Arzt.

Auch in der Packungsbeilage finden Sie entsprechende Informationen. Beachten Sie, dass die Wirkung des Schmerzmittels je nach Darreichungsform unterschiedlich schnell eintritt. Eine Überdosierung sollten Sie unbedingt vermeiden, da sonst das Risiko einer Schädigung der Leber besteht.4 In der richtigen Dosierung sind Nebenwirkungen bei Paracetamol aber eher selten. 

Ibuprofen für Kinder

Ibuprofen lindert Schmerzen und senkt Fieber, wirkt aber zusätzlich noch entzündungshemmend. Damit eignet sich der Wirkstoff zur Therapie von unter anderem Zahn- oder Halsschmerzen. Er ist für Kleinkinder ab 3 Monaten zugelassen und ab dem 6. Monat rezeptfrei erhältlich.1 Mögliche Nebenwirkungen von Ibuprofen sind Bauchschmerzen oder Übelkeit. 

Welche Schmerzmittel helfen Kindern wann? Eine Übersicht


Ob Wachstumsschmerzen, Beschwerden beim Zahnen oder Bauchweh: Je nach Schmerzart können Eltern ihren Kindern unterschiedlich zur Seite stehen. Neben Schmerzmitteln lassen sich manche Beschwerden mit Hausmitteln ebenfalls gut behandeln.

Was jedoch immer hilft: Pflegen und Trösten. Fühlt sich das Kind ernstgenommen und liebevoll umsorgt, geht es ihm meist gleich wieder besser. Kuscheln Sie daher mit Ihrem Kleinen, lesen Sie ihm vor und kochen Sie sein Lieblingsgericht. Das hilft bei der Genesung oft mehr als alles andere.

Zahnungsbeschwerden und Zahnschmerzen

Drücken sich bei Babys die ersten Zähnchen durchs Zahnfleisch, tut das meist weh. Die Kleinen werden oft unruhig und weinerlich, manche bekommen gar leichtes Fieber oder Durchfall.

Als erste Hilfe eignen sich hier Beißringe (gern aus dem Kühlschrank), Tücher oder ein Stück Fenchel. Viele Eltern greifen zudem auf spezielle Globuli aus der homöopathischen Medizin oder betäubende Gele, die direkt auf das Zahnfleisch aufgetragen werden, zurück.

Schmerzmittel sollten Eltern nur geben, wenn die genannten Hausmittel keine Erleichterung bringen. Es eignen sich, je nach Alter des Kindes, sowohl Paracetamol als auch Ibuprofen. 

Leiden ältere Kinder unter Zahnschmerzen, ist der Gang zum Zahnarzt unausweichlich. Denn nur dieser kann die Ursache feststellen und behandeln. Ibuprofen ist das Mittel der Wahl gegen die Schmerzen. 

Bauchschmerzen bei Kindern

Wohl jedes Kind leidet mal unter Bauchschmerzen. Die Ursachen dafür können sehr vielfältig sein. Bei Unsicherheit sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen, außerdem bei:5 

  • Fieber  
  • Blut im Stuhl 
  • schlechtes Allgemeinbefinden 
  • kolikartige Schmerzen 
  • harter oder berührungsempfindlicher Bauch 
  • starke oder zunehmende Beschwerden 
  • wiederholte Schmerzen 
  • Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall 

Jedoch gibt es noch eine Reihe von anderen Ursachen für Bauchschmerzen, wie der Verzehr von übermäßig viel Süßigkeiten, Aufregung oder die Periode bei Mädchen. 

Als Hausmittel gegen leichte bis mittlere Bauchmerzen haben sich bewährt: 

  • Ruhe 
  • Wärme, zum Beispiel durch ein Kirschkernkissen oder einen warmen Wickel 
  • sanfte Massagen im Uhrzeigersinn um den Bauchnabel  

Die Anwendungen sollten dem Kind angenehm sein. Setzen Sie Schmerzmittel bei Bauchschmerzen nur ein, wenn die Ursache der Beschwerden bekannt ist und Sie mit Ihrem Kinderarzt gesprochen haben. 

Fieber und Erkältungskrankheiten

Bei Fieber handelt es sich um ein Symptom einer Erkrankung, das vermutlich sogar die Abwehrkräfte in ihrer Arbeit unterstützt. Von daher muss Fieber nicht immer direkt durch ein Medikament gesenkt werden. Zum Kinderarzt gehen Sie in den folgenden Fällen:6 

  • Säuglinge unter 6 Monaten weisen eine Körpertemperatur von über 38 °C auf 
  • Kleinkinder unter 4 Jahren fiebern über 39 °C, ohne weitere Symptome zu zeigen 
  • wiederkehrendes Fieber 
  • Hautausschläge  
  • Apathie, Teilnahmslosigkeit 
  • geschwollene Lymphknoten 
  • Krampfanfälle 
  • starke Kopfschmerzen  

Achten Sie bei Fieber auf eine leichte Bekleidung Ihres Kindes. Kühle Wadenwickel können dabei helfen, die Temperatur sanft zu senken. Als Medikamente gegen Fieber eignen sich Ibuprofen und Paracetamol gleichermaßen.

Beachten Sie jedoch die vorgeschriebenen Mindestzeitabstände zwischen den einzelnen Dosen. Diese erfahren Sie von Ihrem Arzt oder im Beipackzettel. Zur Not können Sie die beiden Wirkstoffe im Wechsel geben. 

Klagt Ihr Kind über Hals- oder Ohrenschmerzen, eignet sich Ibuprofen mit seiner entzündungshemmenden Wirkung gut.

Hilfe bei Kopfschmerzen

Leichtes bis mäßiges Kopfweh ist ein Hinweis auf Spannungskopfschmerzen. Hier helfen oft schon Ruhe, ein Glas Wasser oder ein kühler Lappen auf der Stirn. Wollen Sie zu Schmerzmitteln greifen, können Sie Ibuprofen oder Paracetamol einsetzen.

Wiederkehrende Kopfschmerzen, starke Beschwerden oder weitere Symptome wie ein schlechtes Allgemeinbefinden oder ein steifer Nacken gehören zur Abklärung zum Arzt. Auch wenn die Kopfschmerzen nach einem Sturz auftreten, ist Vorsicht geboten. 

Auf einen Blick: Alternativen zu Schmerzmitteln für Kinder

  • Stauchungen, Prellungen oder Quetschungen mit Kältepack oder Umschlägen aus Quark kühlen
  • gegen Kopfschmerzen das Zimmer abdunkeln oder an die frische Luft gehen
  • bei Bauchschmerzen eine Wärmflasche auflegen, den Bauch sanft mit Kümmelöl massieren
  • gegen wiederkehrende Schmerzen andere Behandlungsmethoden wie Entspannungsübungen ausprobieren
  • bei Schmerzen können auch Trost und Streicheleinheiten kleine Wunder bewirken

Wenn die Kinderseele wehtut


Kann der Kinderarzt keine körperlichen Ursachen für immer wiederkehrende Schmerzen bei Ihrem Kind finden? Manchmal stecken auch psychosomatische Schmerzen durch Sorgen oder Ängste hinter den Beschwerden. Reden Sie mit Ihrem Kind, anderen engen Bezugspersonen, Erziehern oder Lehrern, um die Auslöser zu finden. Falls nötig, holen Sie sich Unterstützung von einem Kinderpsychologen. 

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Dr. Sabrina Mihlan Dr. Sabrina Mihlan hat sich schon während ihres Biologiestudiums besonders für die humanmedizinischen Themen interessiert. Daher spezialisierte sie sich auf Heilpflanzen und klinische Biochemie. Nach ihrer Promotion an der Universität Würzburg startete sie 2015 ihr Volontariat bei kanyo® und bereitet dort bis heute Themen aus Gesundheit und Medizin verständlich und übersichtlich für Sie auf. Dr. Sabrina Mihlan Medizinredakteurin und Biologin kanyo® mehr erfahren
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